Konjunktur-Pressekonferenz
HDE-Chef Stefan Genth: „Lage des Einzelhandes ist angespannt“
das Niveau des Vorjahres halten kann. Für das zweite Halbjahr 2009 rechnet der HDE mit einer etwas schlechteren Entwicklung. Insgesamt wird sich der nominale Einzelhandelsumsatz 2009 in einem Korridor von Null bis minus ein Prozent bewegen. Ein realistisches Bild von der aktuellen Stimmung und Lage im Einzelhandel gibt die neue Konjunkturumfrage des HDE wieder. Die Lage des Einzelhandels ist 2009 angespannt. Der Start ins Jahr war verhalten. Die Januar-Umsätze des Einzelhandels sind nominal um 1,2 Prozent niedriger ausgefallen als vor Jahresfrist. Die Einzelhändler haben ihre Erwartungen nach unten geschraubt. In der HDE-Umfrage haben gerade einmal 19 Prozent der Betriebe angegeben, dass sie mit einer Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr 2009 rechnen. Am optimistischsten sind noch die Verbrauchermärkte. 40 Prozent der Betriebe glauben dagegen, dass ihr Umsatz sinken wird. 42 Prozent der Einzelhändler gehen davon aus, das Vorjahresniveau zu halten. Dieses Stimmungsbild aus dem vorwiegend mittelständischen Einzelhandel steht nicht im Widerspruch zu den eben genannten Erwartungen für die gesamte Branche. Die Kleinen haben die größeren Probleme. Ein Zehntel der Unternehmen plant eine Aufstockung der Zahl der Mitarbeiter, zwei Zehntel möchten eher Mitarbeiter entlassen. Die weit überwiegende Mehrheit der Einzelhandelsunternehmen will ihre Mitarbeiter halten.
Tarifrunde: Mit den ersten Gewerkschaftsforderungen ist der Startschuss für die diesjährige Tarifrunde gefallen. Die Verhandlungen beginnen noch in dieser Woche. Die vergangenen Tarifabschlüsse im Einzelhandel haben gezeigt, dass moderate Abschlüsse den Beschäftigungsabbau gestoppt und wieder umgekehrt haben. Alleine 2007 wurden so fast 60.000 neue Arbeitsplätze im Handel geschaffen. Es ist vor diesem Hintergrund absolut unverständlich, warum die Gewerkschaft Verdi mit angesichts der Umsatzentwicklung atemberaubenden Tarifforderungen in die Verhandlungen geht. In diesem Jahr sind die Lohn- und Gehaltstarifverträge im Einzelhandel kündbar. Die bisher vorliegenden Forderungen von Verdi sehen Entgeltsteigerungen zwischen 6,3 Prozent und 6,8 Prozent in den oberen Tarifgruppen und elfprozentige Erhöhungen in den unteren Tarifgruppen vor. Angesichts einer zu erwartenden negativen Umsatzentwicklung des Einzelhandels würden ansteigende Personalkosten unweigerlich das Aus für zehntausende Arbeitsplätze in dem Wirtschaftszweig bedeuten. Überzogene Tariferhöhungen können wir uns nicht leisten: weder die Unternehmer noch die Arbeitnehmer, die beim Untergang des Unternehmens ihre Arbeitsplätze und damit ihre bisherige wirtschaftliche Existenzgrundlage verlieren würden."
Das komplette Statement von Stefan Genth sowie die detaillierten Ergebnisse der Konjunkturumfrage gibt es auf der Internetseite des HDE ( www.einzelhandel.de ).
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