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Viele Städte bieten zu wenig Platz für Fahrradparker
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ADFC legt zum ADAC-Test nach:

„In Deutschland fehlen Millionen Fahrradparkplätze an Bahnhöfen“

Bike+Ride-Anlagen haben in vielen Städten gravierende Mängel. Zu diesem Ergebnis kam der Automobil-Club ADAC in einem jüngst durchgeführten Test in zehn deutschen Städten (velobiz.de berichtete) . Gleichzeitig sprach sich der ADAC für deutliche Verbesserungen beim Angebot dieser Anlagen aus.

In diesem Zusammenhang unterstreicht der ADFC die Bedeutung von hochwertigen Fahrrad-Parkplätzen für das Gelingen der modernen Mobilität. Er fordert großzügige Fahrradparkhäuser und ausreichend Kurzzeit-Radparkplätze an allen Bahnhöfen und appelliert an Kommunen, Verkehrsverbünde und Deutsche Bahn, das Thema Fahrradparken als Baustein der Verkehrswende endlich ernst zu nehmen. ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt dazu: „Die DB hat bei der Planung des Berliner Hauptbahnhofs die Fahrradabstellanlagen komplett vergessen, Münster wartet seit Jahren auf das angekündigte zweite Fahrradparkhaus auf der Rückseite des Hauptbahnhofs. Die Geschichte des Fahrradparkens in Deutschland ist eine Horrorstory. Wer die Städte und Pendlerstrecken vom Dauerstau entlasten will, muss den Menschen attraktive Alternativen bieten! Und das bedeutet, dass ich an jedem Bahnhof mein Zubringer-Fahrrad schnell, komfortabel und sicher parken kann – dann in die Bahn steige – und danach für die letzte Meile noch zwischen Carsharing und öffentlichem Leihrad wählen kann. Das Ganze natürlich komfortabel im ÖPNV-Abo und über eine App!“

Nachholbedarf

Während in den Niederlanden mindestens 40 Prozent der Pendler das Fahrrad als Zubringer zur Bahn benutzen, kombinieren in Deutschland nur rund fünf Prozent Fahrrad und Bahn, bemängelt der ADFC – und nennt die Gründe: Schlechte Radwege und fehlende Fahrrad-Parkplätze. An fast allen Bahnhöfen gebe es erhebliche Kapazitätsengpässe beim diebstahlsicheren Abstellen von Fahrrädern. Nur wenige Bahnhöfe würden über moderne Radstationen oder diebstahlsichere Fahrradabstellboxen verfügen. Stork: „Wenn ich mein Rad am Bahnhof nicht hell, sicher und möglichst trocken abstellen kann, nehme ich lieber das Auto. Und wenn ich eh schon im Auto sitze, kann ich auch schnell bis zum Arbeitsplatz weiterfahren. So denken die meisten Menschen – und deshalb haben wir die Pendlerprobleme. Das Rad ist der natürliche Partner der Schiene! Nur zusammen wird eine echte Auto-Alternative draus!“

Vorbild Niederlande

Was in den Niederlanden selbstverständlich ist, muss in Deutschland noch reifen: Der ADFC fordert die Weiterentwicklung von Bahnhöfen zu Mobilitäts-Hubs, in denen die Alternativen zum Privatauto – also Bahn, Carsharing und öffentliche Leihräder - eng und komfortabel miteinander verzahnt sind. Das neu errichtete Fahrradparkhaus in Utrecht beispielsweise wartet mit über 12.000 Stellplätzen, einer großen Leihrad-Flotte und einem Komfort auf, den man in Deutschland vergeblich sucht. Deutschlands größtes Fahrradparkhaus steht in Münster, umfasst rund 3.000 Plätze – und platzt aus allen Nähten. Der Bahnhof der Bundeshauptstadt verfüge über gar keine Dauer-Parkplätze für Fahrräder.

27. September 2018 von Jürgen Wetzstein

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