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Galeria Karstadt Kaufhof

Insolvenzantrag ein „Befreiungsschlag“?

Die Warenhausgruppe Galeria Karstadt Kaufhof hat den Gang zum Insolvenzverwalter offiziell bestätigt. Warum das Unternehmen diesen Schritt als „Befreiungsschlag“ ansieht.

Was seit einigen Tagen bereits in den Tagesmedien angekündigt wurde, ist seit gestern Gewissheit. Die Warenhausgruppe Galeria Karstadt Kaufhof hat vor dem Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Stefan Denkhaus bestellt. Betroffen sind über 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 92 Filialen.

Das Unternehmen berichtet in einem ersten Statement, dass das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 über dem Vorjahresquartal abgeschlossen worden sei. Aber: „Die zahlreichen Insolvenzen der Signa-Gruppe schädigen jedoch Galeria massiv, behindern das laufende Geschäft und schränken durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftigen Entwicklungsmöglichkeit stark ein.“ Der Insolvenzantrag soll jetzt dazu beitragen, sich aus dieser Situation zu befreien. Ein Eigentümerwechsel werde angestrebt. Ziel sei die Fortführung von Galeria. Gespräche mit potenziellen Investoren seien bereits angelaufen.

Stefan Denkhaus, vorläufiger Insolvenzverwalter von Galeria, erklärt: "Galeria Karstadt Kaufhof hat sich unter der Führung von Olivier van den Bossche und Guido Mager intensiv Gedanken über die Verfahrensart gemacht und sich für ein Regelverfahren entschieden. Ich denke, dass diese Entscheidung klug war, um den Befreiungsschlag zu dokumentieren. Das Management hat bereits viel erreicht und wird deshalb den Sanierungsprozess mit mir im Team führen. Ich baue auf diesem Vertrauen auf, auch wenn ich naturgemäß beide erst seit kurzem kenne. Die Insolvenzen der Signa-Gruppe haben die gute Entwicklung von Galeria konterkariert und bedrohen das Unternehmen. Dem Management blieb deshalb kein anderer Weg, als das Unternehmen im Zuge einer Insolvenz aus dieser Umklammerung zu befreien. Wir werden gemeinsam mit aller Kraft daran arbeiten, den begonnen Weg unter besseren Rahmenbedingungen weiter fortzusetzen und Galeria als Unternehmen zu erhalten. Eine Zerschlagung ist ausdrücklich nicht Ziel des Verfahrens."

CEO Olivier Van den Bossche sagt: "Galerias operativer Erfolg wird durch die Rahmenbedingungen der alten Eigentümerstruktur belastet. Wir sehen in dem heutigen Tag ausdrücklich einen Befreiungsschlag. Jetzt zählt allein, was Galeria weiterbringt. Wir müssen die Signa-Mieten, teure Dienstleister, das Service-Center in Essen und die Effizienz unserer Logistik konsequent auf Kurs bringen. Unsere Filialen und Vertriebsmannschaft funktionieren bereits gut und auch unser Online-Geschäft haben wir in die Profitabilität geführt. Jetzt sind unsere Ziele Eigentümerwechsel und Lösung aus der Umklammerung."

Die Filialen sowie das Online-Geschäft werden in vollem Umfang fortgeführt.

10. Januar 2024 von Jürgen Wetzstein

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