Nach der Katastrophe
Japan und Taiwan: Wie ist die Lage in der Fahrradindustrie?
Es ist schon fast traurige Tradition, dass die asiatische Fahrradleitmesse Taipei Cycle Show regelmäßig von Naturkatastrophen, geopolitischen Krisen oder Krankheitsepidemien überschattet wird. Nicht wenige Personen, die regelmäßig nach Taiwan reisen, haben dort selbst schon Erdbeben erlebt. Angesichts der Bilder aus Japan, wo Erdbeben, Tsunami und eine drohende nukleare Katastrophe das Land ins Chaos stürzen, werden viele Menschen aus der Fahrradbranche ihre Koffer für Taiwan mit einem mulmigen Gefühl gepackt haben.
Die Organisatoren der Taipei Cycle Show versuchen unterdessen, diese Sorgen zu zerstreuen. Taiwan liege tektonisch in einer anderen Region als Japan, nämlich an der Grenze von eurasischer und philippinischer Erdplatte, und sei dadurch von dem Erdbeben (dass sich an der pazifischen Erdplatte ereignet hat) nicht berührt worden. Auch habe der Tsunami, der weite Teile der japanischen Küste verwüstete, in Taiwan keine besonderen Schäden verursacht.
Ob die Worte aus Taiwan zu einer möglichen nuklearen Katastrophe in der Lage sind, entsprechende Sorgen zu zerstreuen, mögen Betroffene für sich selbst entscheiden. Aus Taipeh heißt es jedenfalls, dass Taiwan aufgrund der Westwinde in der Region keine Beeinträchtigungen zu erwarten habe.
Noch kaum einschätzen lässt sich gegenwärtig, wie sich die abzeichnende Energiekrise in Japan auf die dort produzierenden Unternehmen auswirken werden. Einige Automobilhersteller haben bereits ihre Produktion vorerst eingestellt. An den Shimano-Standorten Osaka und Shimonoseki, die beide im Süden des Inselstaats und somit relativ weit entfernt von der Krisenregion liegen, laufen Produktion und Auslieferung zumindest gegenwärtig noch unverändert. Unmittelbare Schäden durch Erdbeben und Tsunami habe es in den Shimano-Werken jedenfalls nicht gegeben, berichtet das Unternehmen.
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