EU-Kommission schlägt Alarm:
Kindersitz-Rückruf stellt die Branche vor einige Rätsel
Rapex ist ein Meldesystem der EU-Kommission, mit dem Verbraucher, Behörden und Medien europaweit schnell über den Rückruf potenziell gefährlicher Produkte informiert werden sollen. Häufig wird dabei auch über den Rückruf von Produkten aus der Fahrradbranche berichtet. Wie am vergangenen Freitag, als über Rapex tickerte, der portugiesische Zubehörhersteller Polisport würde sein Modell Boodie freiwillig zurückrufen. Angebliche Ursache: Unter großer Last könnten die Schnallen des Sicherheitsgurtes brechen.
Frank Sandmann, Industrievertreter für Polisport und gerade als Aussteller auf der Salzburger Bike & Trimm zu Gange, erfuhr heute morgen von velobiz.de von der Rückrufmeldung. Seine umgehende Nachfrage bei Polisport ergab: Der Hersteller in Portugal weiß nichts von einem Rückruf.
Die Spur zur Quelle der Verwirrung führt nach Schweden, den von dort wurde laut Rapex der Rückruf zuerst gemeldet. Neben Polisport wird dabei eine Firma Cyclestrack als Quelle genannt, die jedoch bei Recherchen von velobiz.de nicht aufzufinden ist (der schwedische Polisport-Vertreiber heißt Vartex).
Beim deutschen Polisport-Vertreiber Monz vermutet man, dass es sich bei dem Kindersitz um keine Serienversion handelt. Der von Rapex angegebene EAN-Code entspreche nicht den Original-Nummern von Polisport, wie Monz-Geschäftsführer Wolfgang Petry erklärt.
Ein nicht geringer Rest Verwirrung bleibt dennoch. Zumal ein Kindersitz nicht nicht gerade ein Produkt ist, bei dem Verbraucher leichtfertig über potenzielle Risiken hinweg sehen würden. Vielleicht gelingt es Polisport ja noch, das Rätsel um den Rückruf aufzulösen.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.