Stimmung verschlechtert sich weiter
Konsumklima erreicht historisches Tief
Zu dieser dramatischen Entwicklung sagt Rolf Bürkl, Konsumexperte der GfK: „Der Ukraine-Krieg sowie die hohe Inflation haben der Verbraucherstimmung einen schweren Schlag versetzt. Damit haben sich die Hoffnungen auf eine Erholung als Folge der Lockerungen pandemiebedingter Beschränkungen endgültig zerschlagen.“
Einkommensaussichten sinken
Das explosionsartige Ansteigen der Energiepreise als Folge der großen Verunsicherung durch den Krieg sowie der umfangreichen Sanktionen gegenüber Russland haben auch die Einkommensaussichten der Verbraucher abrutschen lassen. Hohe Inflationsraten lassen die Kaufkraft der Konsumenten dahinschmelzen. Folglich sinkt die Einkommenserwartung im April auf -31,3 Punkte. Das sind 9,2 Punkte weniger als im März, es ist der niedrigste Wert des Indikators seit fast zwanzig Jahren. Im Februar 2003 wurde zuletzt mit -32,8 Zählern ein schlechterer Wert gemessen.
Bürkl weiter: „Eine nachhaltige Trendwende beim Konsumklima wird es nur dann geben können, wenn es beim Krieg in der Ukraine zu erfolgreichen Friedensverhandlungen kommt.“
Angst vor Rezession
Auf Sinkflug ist auch die Indikatoren „Konjunkturerwartung“ der Verbraucher. Die Gefahr einer Rezession wird laut GfK hoch eingeschätzt. Der anhaltende Ukraine-Krieg, eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegenüber Russland sowie unterbrochene Lieferketten bremsen die Konjunktur und verhindern, dass die Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen ihre positiven Impulse entfalten können. Folglich haben die Konjunkturexperten ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr zuletzt deutlich zurückgenommen.
Anschaffungsneigung sinkt
Im Sog sinkender Konjunktur- und Einkommenserwartungen muss auch die Anschaffungsneigung nun zum dritten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. Mit einem deutlichen Minus von 8,5 Punkten sinkt der Indikator auf -10,6 Punkte. Das ist der niedrigste Wert seit mehr als 13 Jahren. Neben der generellen Verunsicherung dämpfen vor allem die stark steigenden Preise die Konsumlaune. Wenn für Benzin, Heizöl und Gas deutlich mehr ausgegeben werden muss, bleiben entsprechend weniger finanzielle Mittel für andere Anschaffungen.
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