„Girogo“ im Praxiseinsatz
Kontaktloses Bezahlen: Einzelhandel unterstützt den Test
„Der Handel steht neuen Bezahl-Technologien wie der heute vorgestellten kontaktlosen Girocard grundsätzlich neutral gegenüber. Die Entscheidung über Erfolg oder Misserfolg von Girogo wird der Wettbewerb fällen.“ Für die Gewährleistung des freien Wettbewerbs in diesem Bereich aber muss die Kreditwirtschaft unter wettbewerbsrechtlicher Aufsicht stehen. Derzeit besteht zwischen dem unterschriftsbasierten Lastschriftverfahren ELV und dem PIN-Verfahren Konkurrenz. Beide basieren auf der weit verbreiteten EC-Karte. Binnebößel: „Diese gemeinsame Basis muss auch auf die Kontaktlos-Technologie übertragen werden, so dass ein Einstieg in die Technologie auch anderen Anbietern offen steht.“
Grundsätzlich sieht der HDE drei Faktoren, die für einen Erfolg des kontaktlosen Bezahlens erfüllt sein müssen: Erstens muss das Verfahren einen Zusatznutzen bieten. Mit den vorgestellten Gebühren rückt Girogo zumindest in die Nähe eines attraktiven Zahlungssystems für Kleinbeträge, falls nicht noch unbekannte Nebenkosten hinzukommen. Zweitens muss eine signifikante Nachfrage auf Kundenseite bestehen. Mit der Entscheidung der Sparkassen, alle Sparkassenkarten mit der entsprechenden Technik auszustatten, ist ein erster Schritt in diese Richtung getan. Ob die Kunden sie dann auch nutzen, bleibt abzuwarten. Drittens darf der Kassenablauf nicht verzögert werden. Hier bestehen zwar noch offene Fragen, die aber lösbar scheinen. Binnebößel: „Girogo basiert auf der bislang eher unbeliebten, aufladbaren Geldkarte. Prepaid-Modelle haben sich bislang nicht am Markt etabliert. Das Verfahren ist den Kunden meist zu kompliziert.“ Zwar wird im Handel eine Aufladefunktion angeboten, jedoch bleibt zu klären, inwiefern sich dabei der Kassenablauf ändert oder verzögert.
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