Zunahme in der Zukunft erwartet
Ladendiebstahl im Einzelhandel: Kriminalität mit hoher Dunkelziffer
1,9 Mrd. EUR, den eigenen Mitarbeitern rund 800 Mio. EUR angelastet. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Verlustraten um 4,8 % gesunken.
Im Verkaufsraum und an der Kasse entstehen 70 Prozent aller Verluste.
Zu den am häufigsten geklauten Artikeln gehören im Lebensmittelhandel nach wie vor kleine, teure Waren wie Rasierklingen, Spirituosen, Kosmetik und Tabakwaren. Im Bekleidungshandel werden modische Waren wie Jeans, Jacken, Accessoires, ausgesuchte Markenartikel sowie Dessous bevorzugt. Konsolenspiele, CDs, DVDs, Speicherkarten und Druckerpatronen gehören zu den Klaurennern im Elektronikhandel.
Der Handel rechnet weiter mit einer zunehmenden Kriminalität, heißt es von EHI. Vor allem Ladendiebstähle in ihren unterschiedlichen Formen wie Gelegenheitsdiebstähle, Beschaffungskriminalität, Diebstahl auf Bestellung, Bandendiebstähle usw. seien mit Abstand das größte Problem für den Einzelhandel. Im Fokus stehe vor allem der organisierte Ladendiebstahl im Sinne von Bandendiebstählen und Diebstählen auf Bestellung von professionell agierenden Tätergruppen, die bei jedem Zugriff wertmäßig hohe Schäden verursachen. Auch der gewöhnliche Gelegenheitsdiebstahl durch Kunden und die zunehmende Gewaltbereitschaft potentieller Täter bereitet den Einzelhändlern Sorgen.
Durch die hohe Dunkelziffer von rechnerisch über 98 Prozent besitzt die Statistik nur eine eingeschränkte Aussagefähigkeit. Berechnet man den erfassten Schaden der Kriminalstatistik in Relation zu dem gesamten Kundendiebstahl, ergibt sich, dass jährlich rund 30 Millionen Ladendiebstähle unentdeckt bleiben.
Nach den aktuellen Einschätzungen der Studienteilnehmer rechnet der Handel eher mit einer Zunahme in allen Bereichen der Einzelhandelskriminalität. Um die sogenannten Inventurverluste zu reduzieren, investiert der Handel im Schnitt etwas mehr als 0,3 Prozent seines Umsatzes, das sind rund 1,2 Milliarden Euro, um Ladendiebstähle bspw. durch Detektiveinsatz, Kamerainstallationen oder Warensicherungssysteme zu begrenzen. Personalschulungen, Kameraüberwachungen und vor allen aufwändige Datenanalysen zur Erkennung von Schwachstellen und Ergreifen von wirksamen Sicherungsmaßnahmen gewinnen aktuell weiter an Bedeutung.
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