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Diebstahl ist für über die Hälfte der Inventurdifferenzen verantwortlich.
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Aktuelle EHI-Studie

Schwere Ladendiebstähle haben deutlich zugenommen

Sicherheitsmaßnahmen und Ladendiebstahl beschäftigen den Einzelhandel so lange, wie es ihn gibt. Und das ist auch bitter nötig, denn trotz Warensicherung und Personalschulungen wird im Handel nach wie vor alles gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Rechnet man den Schaden durch organisatorische Mängel hinzu, summieren sich die gesamten Inventurdifferenzen auf rund

Diebstahl ist für über die Hälfte der Inventurdifferenzen verantwortlich.Schwerer Ladendiebstahl hat in den letzten Jahren deutlich zugelegt.

4 Mrd. EUR, so das Ergebnis der EHI-Studie „Inventurdifferenzen 2017“.

Der Anteil der Verluste durch Diebstähle seitens der Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten und Servicekräfte beträgt rund 3,4 Mrd. EUR. Den Großteil davon verursachen mit 2,26 Mrd. EUR unehrliche Kunden. Die zweite Stelle im Diebstahl-Ranking nehmen die Mitarbeiter mit rund 820 Mio. EUR ein und Servicekräfte entwenden Waren im Wert von ca. 300 Mio. EUR. Ein weiterer Posten der Inventurdifferenzen – 640 Mio. EUR – entsteht durch organisatorische Mängel wie falsche Produktauszeichnungen. Hinzu kommen Investitionen von jährlich rund 1,3 Mrd. EUR, das sind 0,3 Prozent vom Umsatz, in Präventions- und Sicherungsmaßnahmen, um Waren vor Diebstählen zu schützen. Insgesamt gehen dem Handel damit durch Inventurdifferenzen und Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen rund 1,3 Prozent seines Umsatzes verloren.

Statistisch gesehen bedient sich jeder Deutsche jährlich an Waren im Wert von 27 EUR im Einzelhandel, ohne zu bezahlen. Auf den Lebensmittelhandel projiziert bedeutet dies, dass nach wie vor rund jeder 200. Einkaufswagen unbezahlt die Kasse passiert. Allein der daraus resultierende volkswirtschaftliche Schaden durch Mehrwertsteuerausfälle beläuft sich auf rund 460 Mio. EUR im Jahr.

Weniger einfache, mehr schwere Diebstähle

Die Zahl der einfachen Ladendiebstähle ist seit 1997 nahezu kontinuierlich gesunken, allerdings hat sich die der schweren Ladendiebstähle, bei denen Sicherheitsetiketten entfernt oder verschlossene Vitrinen aufgebrochen werden müssen, in den letzten neun Jahren fast verdreifacht. Die polizeiliche Kriminalstatistik mit einer Dunkelziffer von über 98 Prozent besitzt dabei nur eine eingeschränkte Aussagefähigkeit. Aus dem durchschnittlichen Schaden der angezeigten Diebstähle und dem tatsächlichen Schaden im Handel ergibt sich, dass jährlich rechnerisch rund 26 Millionen Ladendiebstähle mit je einem Warenwert von 83 EUR unentdeckt bleiben.

Die Erfahrungen der Händler zeigen, dass Diebstähle immer häufiger in organisierter Form durchgeführt werden. Die Täter gehen oft in Gruppen mit gezielter Aufgabenverteilung vor. Durch Diebesbanden entfällt nach EHI-Schätzungen wertmäßig rund ein Viertel aller Ladendiebstähle auf Bandendiebstähle und organisierte Kriminalität.

HDE fordert konsequente Bestrafung

Angesichts dieser Zahlen fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) eine konsequentere Bestrafung von Ladendiebstählen. „Insbesondere die Zahl der schweren Ladendiebstähle wächst enorm. Der Gesetzgeber muss hier ein deutliches Stoppschild aufstellen und dafür sorgen, dass die Strafverfolgung strenger als bisher erfolgt“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Derzeit würden regelmäßig Strafverfahren eingestellt. In der Folge führe das zu erheblicher Frustration bei den Händlern. „Die Politik muss in einem ersten Schritt den Strafrahmen für schweren Ladendiebstahl erweitern und die Spielräume der Justiz für Verfahrenseinstellungen verringern“, so Genth weiter.

3. Juli 2017 von Pressemitteilung

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