Ab 1. August
Land Bayern bessert beim 1-Euro-Radlticket nach
Von 1. August an gilt das BaSTi (R) genannte Radlticket in allen bayerischen Verkehrsverbünden, in der Bayerischen Oberlandbahn nach Bayrischzell, Tegernsee und Lenggries sowie zwischen Memmingen und Lindau. Der hierfür erforderliche zusätzliche Platz für Fahrräder wurde durch den Ausbau von Klappsitzen in Mehrzweckräumen oder durch die Freigabe bisher verschlossener Zugteile geschaffen.
Trotz Vereinfachungen bleibt es kompliziert
Bernadette Felsch, die Vorsitzende des ADFC Bayern begrüßt, dass das ermäßigte Radlticket nun auf mehr Strecken gilt als bisher, doch das Kernproblem bleibe weiter bestehen: „Beabsichtigt war eine Vereinfachung, doch nach wie vor verursacht das zusätzliche neue Ticket das Gegenteil. Das richtige Fahrradticket zu kaufen ist noch komplizierter geworden! Am einfachsten wäre eine kostenlose Radmitnahme, wie z.B. in Baden-Württemberg, wo auch ausreichend Platz geschaffen wurde.“
Mehr Platz fürs Rad in der Bahn dringend nötig
Frank Wessel, Beauftragter für Rad und Bahn beim ADFC Bayern betont, wie wichtig es ist, deutlich mehr Platz für Fahrräder in den Zügen zu schaffen. „Wenn Bernreiter, wie vorige Woche verkündet, die Fahrradmitnahme in Nahverkehrszügen attraktiver machen will, ist mehr Platz für Räder viel wichtiger als eine Preissenkung, die ohnehin an Wochenenden nicht gilt.“ Gerade die neu in Betrieb gehenden Züge wie der Franken-Thüringen-Express seien Beispiele dafür, dass die Radmitnahmekapazität bei vorhandenem Willen erhöht werden kann. Auch bei älteren Zügen sei eine Verbesserung möglich. Hier nennt der Experte einen älteren Dieselzug zwischen München und dem Allgäu, bei dem der Bereich hinter dem Lokführer-Abteil zu einem Radabteil umgebaut wurde. Der sonst geringe Platz für Räder wurde dadurch deutlich erhöht. Auch könne man erforderliche Fahrzeuge bei Bedarf mieten.
Wo ein (politischer) Wille, da auch ein Weg
Fazit: Trotz der aktuellen Verbesserungen liegt es unverändert an der Staatsregierung, ob sie genügend Finanzmittel für ausreichende Kapazitäten bereitstellt. Ohne diese bleibt das 1-Euro-Radlticket leider ein Flop.
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