3 Minuten Lesedauer
Das Fahrrad bleibt auch weiterhin auf Wachstumskurs.
i

Aktuelle IFH-Studie

Lieferengpässe bremsen Wachstumstrend des Fahrradmarktes

Die Rekordwerte aus dem vergangenen Jahr wird die Fahrradbranche im laufenden Jahr nicht erreichen. Warum trotzdem Grund zum Optimismus besteht, das geht ebenfalls aus dem soeben erschienenen "Branchenbericht Fahrräder" des IFH Köln hervor.

Der Fahrradmarkt entwickelte sich im Jahr 2020 ausserorderntlich gut.

Das Jahr 2020 war für die Fahrradbranche ein Ausnahmejahr. Mit 7,1 Mrd. Euro wurde in Deutschland ein doppelt so hohes Marktvolumen wie noch drei Jahre zuvor erreicht. Die Hürde für die Folgejahre ist demnach hoch, insbesondere nach einer Wachstumsrate von 41,3 % im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr, wie das IFH im jüngst zusammen mit BBE Handelsberatung vorgelegten Branchenbericht vorrechnet. Die Prognose: Das hohe Level wird im Fahrradmarkt nicht zu halten, geschweige denn zu übertreffen sein. Für das laufende Jahr müsse erstmals wieder mit einem Umsatzrückgang gerechnet werden. Aber die Konsumforscher sind optimistisch. Langfristig bleibe der Fahrradmarkt auf Wachstumskurs. Denn, so das IFH, ab 2022 werden die wesentlichen Lieferengpässe überwunden sein und es kann wieder mit einem Umsatzplus gerechnet werden.

„Die aktuellen Lieferengpässe verhindern, dass das phänomenale 2020er Ergebnis noch einmal getoppt werden kann. Auch im Weihnachtsgeschäft wird sich dies noch einmal widerspiegeln: Wer an Weihnachten ein Fahrrad verschenken möchte, sollte darauf vorbereitet sein, dass die Ware bei später Bestellung nicht mehr rechtzeitig ankommen wird“, so Christoph Lamsfuß, Senior Consultant am IFH KÖLN.
Als Wachstumsträger der Branche hat das IFH wenig überraschend das E-Bike ausgemacht: „Zwar konnten auch andere Typen wie Straßensporträder und Trekking-Bikes infolge der Coronakrise bei Verbraucherinnen und Verbrauchern punkten – E-Bikes werden aber wohl auch unabhängig von der Pandemie in den nächsten Jahren einen steigenden Stellenwert haben.“

Langsameres Online-Wachstum

Entgegen dem Trend in anderen Non-Food-Branchen, hat sich das Online-Wachstum im Fahrradmarkt laut IFH verlangsamt. Im Jahr 2020 sei der Umsatzanteil bei 21,1 % stagniert. Den größten Umsatzanteil – wenn auch kontinuierlich leicht rückläufig, macht nach wie vor der Fahrrad-Fachhandel aus, der mit individueller Beratung und Aftersales-Services überzeugen kann.

In Richtung Fachhandel erklärt Florian Schöps, Senior Consultant bei der BBE Handelsberatung: „Wer jetzt noch Ware verfügbar hat, der gehört zu den Gewinnern: Es zeigt sich, dass reaktionsschnelle und liquiditätsstarke Händler ihre Abverkäufe sogar nochmals steigern konnten und auch gut gerüstet in die kommende Saison starten können. Sicherlich vergeht noch mindestens eine Saison bis wieder Normalität am Beschaffungsmarkt eintreten wird, aber danach werden wieder Beratungs-, Service- und Werkstattqualität stärker auf der Nachfrageseite in den Vordergrund rücken. Wichtig ist, sich jetzt dafür zu rüsten.“

Der komplette „Branchenbericht Fahrräder“, Jahrgang 2021, kann ab sofort im IFH-Onlineshop käuflich erworben werden.

4. November 2021 von Jürgen Wetzstein

Verknüpfte Firmen abonnieren

Institut für Handelsforschung (IfH)
Nur für Abonnenten
News
Nur für Abonnenten
Kommentare
Nur für Abonnenten
Stellenmarkt
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login