VSF..Dialogforum "Hätte, hätte, Lieferkette ...
Lieferproblematik im Branchengespräch
Für das VSF..Dialogforum „Hätte, hätte, Lieferkette...“ lud der Verband Florian Nebl von Shimano-Importeur Paul Lange, Heiko Müller von Riese & Müller, Stefan Vollbach von Simplon, Hauke Niemann von Böttcher und Martin Esslinger von Ortlieb aufs Podium, um die aktuelle Liefersituation zu besprechen. Die Teilnehmer gaben detaillierten Einblick in die aktuelle und absehbare Situation und teilweise auch deutlich darüber hinaus. So wies Vollbach darauf hin, „dass erwartet wird, dass wir uns über 2022 Gedanken machen“, obwohl für Entscheidungen noch ganz viele Informationen fehlten.
Zunächst galt es aber, die aktuelle Situation richtig einzuschätzen, was offenbar nach wie vor nicht so einfach ist. Grundsätzlich sehen alle ein stark wachsendes Ordervolumen, was zu den nun beobachtbaren Lieferschwierigkeiten führt.
Besonderes Interesse erfuhr die Situation bei Shimano. Hier erklärte Nebl, dass auch bei Shimano „der weltweite Boom Einfluss auf die Warenverfügbarkeit hat“. So sei die Produktion selbst beim größten Komponentenhersteller noch nicht auf die aktuelle Nachfrage ausgelegt. Entsprechende Maßnahmen seien zwar eingeleitet, würden aber noch Zeit bis zur Umsetzung in Anspruch nehmen. „Die Engpässe werden über 2021 hinaus reichen“, gibt er aber schon einmal einen Einblick. Vor allem betrifft das Verschleißteile. Wie die anderen Anwesenden geht er nicht davon aus, dass der aktuelle Trend ein Strohfeuer ist.
Optimistische Einschätzungen
Ob die Podiumsteilnehmer nun besonders positiv eingestellt sind oder tatsächlich die generelle Branchenerwartung treffen, sei dahingestellt, auf jeden Fall blicken die anwesenden Unternehmer allen Herausforderungen zum Trotz sehr positiv in die nächste Zukunft. „Wir erwarten eine deutliche Steigerung der Nachfrage“, sagte etwa Heiko Müller. Auch wenn bei manchem Vorlieferanten bis zu ein Jahr Lieferzeit genannt werde, sei man bereits gut aufgestellt und arbeite daran, schon sehr bald wieder normale Lieferzeiten zu bieten. Das erwartete Wachstum im Jahr 2021 schwankt zwischen 15 bis 20 % bei Ortlieb, Böttcher und SKS über 30 % bei Simplon bis zum Spitzenwert von 45 % bei Riese und Müller.
Damit dieses Wachstum auch in Zukunft gestemmt werden kann, mahnte Co-Moderator Thorsten Larschow an, die limitierenden Faktoren der Branche, namentlich die Infrastruktur fürs Fahrrad, den Fachkräftemangel und mangelnde Veränderungsbereitschaft anzugehen.
Der Verlauf der zweistündigen Dialogforums wurde aufgezeichnet und wird zeitnah zumindest den VSF-Mitgliedern als Videostream verfügbar gemacht.
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