Automotive-Riese steigt auf's Rad:
Magna hat mit BionX noch große Pläne im Fahrradmarkt
Es ist wohl in erster Linie eine Formalität. Aber sie demonstriert den hohen Stellenwert, den Magna dem Fahrrad-Business einräumt: Seit gestern sind alle Aktivitäten mit BionX im Fahrradmarkt von der bisherigen Tochtergesellschaft EPS nun auch offiziell unter das Dach der Magna Marque Inc. gewandert. Die bisherige EPS Europe GmbH firmiert nun unter selber Adresse in Haar bei München als Magna Marque Europe GmbH. Zuvor war bereits (velobiz.de berichtete) der Aftermarket-Vertrieb von Bionx in Deutschland an die Schweizer Intercycle-Gruppe übertragen worden.
Die Münchner BionX-Mannschaft um Frontmann Werner Schiller kann sich somit nun auf die Betreuung von OE-Kunden konzentrieren. Diese bekommen auf der Eurobike erstmals das neue Antriebssystem IGH3 zu sehen, bei dem BionX einen Hinterrad-Nabenmotor mit einer Dreigang-Nabe verbindet. Einer der Vorteile des Motors im Hinterrad: Nur damit seien regenerative Systeme möglich, die beim Bremsen den Akku wieder aufladen.
Ebenfalls neu im Programm von BionX ist das Antriebssystem PL 250 Light. Der Name ist Programm: Mit einem Systemgewicht von nur 5,5 kg will Magna hier einen besonders leichten Antrieb anbieten. Dazu passt die besonders kompakte Batterie des Systems, die beispielsweise auch an Fahrrädern mit Trapezrahmen oder an Falträdern bequem untergebracht werden kann.
Apropos Batterie-Unterbringung: Hier bietet nun auch BionX unter der Modellbezeichnung PL 250 HT RR eine schöne Gepäckträgerlösung mit integrierter Batterie und elegantem Rücklicht.
Als Technologieträger für die neuen Produkte hat Magna übrigens eine steirische Legende wieder aufleben lassen: Die Styriette war in den 1930er Jahren ein beliebtes Leichtmofa des inzwischen zur Magna-Gruppe gehörenden Fahrzeughersteller Steyr-Daimler-Puch. Auf der Eurobike gibt es nun eine neue, elektrische Interpretation der Ur-Styriette zu sehen.
Allerdings handele es sich hier nur um Präsentationsobjekt, wie Manfred Gingl, Vorstandsmitglied der Magna-Gruppe, bekräftigte. Magna habe keine Ambitionen mit eigenen Fahrzeugen in den E-Bike-Markt zu rollen. Dafür gebe es aber durchaus Pläne, die Fahrradindustrie künftig nicht mehr nur mit elektrischen Antriebskomponenten zu bedienen. Als breit aufgestellter Automotive-Zulieferer besitze Magna Know how in vielen Bereichen, das gegenwärtig beispielsweise bereits bei der Entwicklung eigener Fahrradsättel einfließe.
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