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Der HDE startet einen Marktplatz-Monitor.
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Mittelstand kontra Marktplatz-Riesen

Marktplatz-Monitor greift Online-Händlern unter die Arme

Gerade kleine und mittelständische Händler nutzen Online-Marktplätze dazu, um mit wenig Aufwand in einen Online-Vertrieb einzusteigen und eine beachtliche Reichweite zu erlangen. Der Preis ist oftmals eine wirtschaftliche Abhängigkeit dieser Händler von marktstarken Plattformen mit dem Ergebnis, dass sich viele Händler von ihren Vertragspartnern ungerecht behandelt fühlen. Hier setzt der neue Marktplatz-Monitor des Handelsverbands Deutschland (HDE) an.

Fast 50 Prozent des gesamten deutschen Online-Umsatzes wurden im Jahr 2017 beispielsweise allein über Amazon und den zugehörigen Marktplatz abgewickelt. Der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp warnt in diesem Zusammenhang vor drohenden Ungleichgewichten in der Verhandlungsposition. „Mit rasant wachsenden Marktanteilen drohen sich einige wenige Marktplätze als Gatekeeper zwischen Kunden und Händler zu schieben“. Denn die auf den marktstarken Online-Marktplätzen agierenden mittelständischen Händler seien im Verhältnis vielfach unbedeutend. Im Ergebnis fühlen sich viele Händler von ihren Vertragspartnern ungerecht behandelt und sehen sich mit potenziell missbräuchlichen Vertragsklauseln und unlauteren Geschäftspraktiken konfrontiert, heißt es vom HDE.

Kritische Praktiken melden

Deshalb startet der Handelsverband Deutschland (HDE) jetzt seinen Marktplatz-Monitor. Dieser ermöglicht es Händlern, kritische Praktiken an den HDE zu melden. Die Rückmeldungen werden dann vertraulich gesammelt, ausgewertet und gebündelt in rechtliche und politische Prozesse sowie den Dialog mit Marktplatzbetreibern eingebracht. „Der HDE-Marktplatz-Monitor soll dabei helfen, die Einhaltung des bestehenden Rechtsrahmens zu unterstützen und die Entwicklung zielgerichteter Maßnahmen bei strukturellen Benachteiligungen voranzutreiben. Am Ende geht es darum, die Geschäftsbeziehungen zwischen Händlern und Marktplätzen zum Nutzen beider Seiten weiter zu verbessern“, so Tromp weiter. Aktuelle Erhebungen würden zeigen, dass einige Händler über das Entfernen von Produkten und Sperrungen von Accounts ohne Ankündigung sowie ohne effektive Möglichkeiten zur Anfechtung klagen. In einigen Fällen sei auch die Rede von möglichen Diskriminierungen und der Bevorzugung plattformeigener Produkte in der Platzierung. Weitere Unternehmen fordern effektive Abhilfe- und Entschädigungsmechanismen.

Alle Informationen zum neuen Marktplatz-Monitor hat der HDE auf einer Website zusammen gefasst, die unter www.handel40.org/MarktplatzMonitor zu erreichen ist.

15. März 2018 von Jürgen Wetzstein

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