Marktpotenzial von 10 Milliarden Euro in Europa prognostiziert

Im Vorfeld der heute gestarteten Fachmesse IAA Mobility in München hatte VW die angestrebte Beteiligung an Pons Fahrradleasing-Tochter Bike Mobility Services bereits angekündigt velobiz.de berichtete . Soeben wurden die entsprechenden Vereinbarungen unterzeichnet. Demnach wird sich die Volkswagen Financial Services (VW FS) mit 49 % an BMS beteiligen. Die Beteiligung der Volkswagen Financial Services AG an Bike Mobility Services steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsbehörden sowie der Aufsichtsräte der Volkswagen AG und der Volkswagen Financial Services AG.

Wichtiger Schritt

Dazu äußerte sich Dr. Christian Dahlheim, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Financial Services AG, auf der IAA folgendermaßen: „Unsere Partnerschaft mit Pon ist ein weiterer wichtiger Schritt in unserer Entwicklung zu einem breit aufgestellten Mobilitätsdienstleister und unterstützt damit die strategischen Ziele des Volkswagen Konzerns“. Und weiter: „Im Fahrradleasing liegt ein großes Potenzial als zusätzlicher Profit Pool, der unser aktuelles Mobilitätsportfolio perfekt ergänzt. So bauen wir unser Dienstleistungsangebot für gewerbliche Kunden systematisch aus und unterstützen unser langfristiges Wachstum im europäischen Flottengeschäft. Wir sind entschlossen, die Stärken von Europas führender Automobil-Captive und dem weltweit größten Fahrradhersteller voll auszuschöpfen.“

Janus Smalbraak, CEO von Pon Holdings, ergänzte: „Gemeinsam mit der VWFS, die bereits weltweit präsent ist und über eine globale Finanzstruktur verfügt, bin ich überzeugt, dass wir eine einzigartige Position innehaben, aus der heraus wir die internationale Expansion des Fahrradleasings beschleunigen können.“ Die Aussichten seien sowohl für Europa als auch für die USA sehr vielversprechend, so Smalbraak. Und weiter: „Es ist spannend, Volkswagen bei seinen weiteren Schritten im Fahrradmarkt zu begleiten und gemeinsam an Mobilitätsangeboten zu arbeiten."

Wachstumspotenzial international

BMS hat mit VW als Anteilseigner nicht nur den europäischen Markt im Visier, wo man eine kräftige Weiterentwicklung in Ländern wie den Niederlanden, Belgien, Skandinavien, Großbritannien und Frankreich ausmacht. Das Marktpotenzial in Europa mit Dienstfahrrädern wird bis zum Jahr 2028 auf 10 Mrd. Euro geschätzt.

Ein Auge hat man aber auch auf den riesigen US-Markt geworfen. Dazu stellt Smalbraak fest: „Das Wachstumspotenzial in den USA ist ebenfalls signifikant, da Städte und Bundesstaaten stark in die Fahrradinfrastruktur investieren“. Einen ersten Schritt dorthin hat BMS bereits gemacht. Eine erste US-Niederlassung wurde in San Francisco eröffnet. Erste große Unternehmen seien für das Dienstfahrradleasing gewonnen worden. „Unsere bestehende Präsenz und Einzelhandelsbeziehungen in den USA können dazu beitragen, unsere Partnerschaft und unser Angebot für Mitarbeitende, Unternehmen und den Einzelhandel dort zu verbessern“, so Smalbraak.

Lange Tradition

Die Kooperation zwischen Pon und dem Volkswagen Konzern hat eine lange Tradition. So wurde beispielsweise der Volkswagen Bulli vor mehr als 75 Jahren nach einer Skizze von Ben Pon Sr. entwickelt. Der größte Importeur der Marken der Volkswagen Gruppe in den Niederlanden ist Pon. Erst kürzlich gaben Porsche und Pon die Gründung zweier Joint Ventures zur Entwicklung von E-Bikes und Lösungen im Bereich Mikromobilität bekannt. Darüber hinaus bauen der Volkswagen Konzern und Pon Holdings gemeinsam Europcar zu einer globalen Mobilitätsplattform aus.