UCI erlaubt Ausnahmen:
Mehr Klarheit für Rennrad-Scheibenbremsen
Eigentlich hatte der Weltradsport-Verband UCI geplant, Scheibenbremsen über die gesamte Saison 2016 im Rahmen eines Testbetriebs im Profi-Rennradsport zuzulassen. Aber ein offener Brief des spanischen Radprofis Francisco Ventoso, der beim Klassiker Paris-Roubaix zu Fall gekommen war und seine Verletzungen am Schienbein dem Kontakt mit einer Bremsscheibe anlastete, warf alle Pläne über den Haufen. Auf Druck der Vereinigung der Radprofis CPA legte die UCI den Scheibenbremsen-Testbetrieb auf unbestimmte Zeit auf Eis. Spekulationen, wonach die UCI den Testbetrieb ab Juni wieder aufnehmen wolle, bewahrheiteten sich in der Folge nicht. Für die Branche weit problematischer war, dass die nationalen Verbände Spaniens und Frankreichs wegen der Aussetzung des Testbetriebs im Profi-Zirkus Rennräder mit Scheibenbremsen auch von Breitensport-Anlässen ausschlossen. Dies bereitet der Industrie Sorgen. Schliesslich hatten viele große Hersteller erkleckliche Summen in die Entwicklung renntauglicher Rennräder mit Scheibenbremsen investiert.
Wie der Weltverband der Sportartikel-Produzenten WFSGI nun meldet, hat man sich mit der UCI auf einige wichtige Punkte geeinigt. Dies hilft, um die Verunsicherung innerhalb der Branche zu reduzieren. So steht einem Einsatz von Rennrädern mit Scheibenbremsen bei Breitensport-Anlässen aus Sicht der UCI ab sofort nichts mehr im Wege. Bei nationalen wie internationalen Rennen unter UCI-Regie bleiben Scheibenbremsen bis auf weiteres verboten. Der Testbetrieb soll laut WFSGI aber „in naher Zukunft wieder aufgenommen werden“. Zur Zeit lässt die UCI von einem unabhängigen Experten abklären, wie es um die Sicherheit von Scheibenbremsen in Rennen mit Massenstarts steht. Sobald dessen Befunde vorliegen, werden sich die Fahrervereinigung CPA, die Vereinigung der Profi-Rennteams AIGCP und die WFSGI zusammensetzen, um diese zu diskutieren.
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