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Die Open-Space in der Innenstadt konnten ueberzeugen
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Schlussbericht aus München

Messemacher feiern IAA-Mobility-Premiere als „grandiosen Erfolg“

Es war ein mutiger Schritt: An neuem Standort und mit neuem Konzept startete die IAA Mobility neu. Im Schlussbericht jubilieren die Messemacher und sprechen von einem „grandiosen Erfolg“ der Veranstaltung. Gleichwohl ist noch längst nicht alles Gold, was glänzt.

Gezwungener Maßen eher nuechterner Auftritt der Fahrradunternehmen auf dem MessegelaendeMercedes weiß sich auf dem Odeonsplatz zu praesentieren.Diskussionsforum auf dem Marienplatz

Erfolg oder Misserfolg der IAA Mobility zu messen, fällt bei der Premierenveranstaltung in München besonders schwer. Besucherzahlen beispielsweise taugen dafür nicht unbedingt. Der Vergleich mit den hohen Besucherzahlen von früheren Ausgaben in Frankfurt hinkt ohnehin. Die Laufzeit der IAA in München war deutlich kürzer, coronabedingt haben es Großveranstaltungen weiterhin schwer, die Massen zu mobilisieren, und nicht zuletzt fehlten als Aussteller bei dieser Ausgabe eine lange Liste von großen Marken als Zugpferde. So zählte die letzte IAA in Frankfurt nach starkem Besucherrückgang noch 560.000 Besucher, in früheren Ausgaben wurden Besucherzahlen von bis zu 1 Million erreicht.

Die jetzt vom IAA-Veranstalter VDA kommunizierte Zahl von nicht ganz 400.000 Messebesuchern lässt jedoch noch aus einem weiteren Grund schwer objektiv einordnen: Schließlich sind darin die Besucher der kostenfreien Ausstellungsflächen in der Münchner Innenstadt genauso inbegriffen wie jene Besucher, die auf dem Messegelände mit einem kostenpflichtigen Ticket in den Ausstellungshallen unterwegs waren. In Summe wurden 250.000 qm Ausstellungsfläche bespielt. Beim Automobilindustrieverband VDA ist man auf alle Fälle zufrieden: „Wir haben einen mutigen Schritt gemacht und wurden von den Besuchern belohnt, 400.000 Teilnehmer sind eine deutliche Abstimmung mit den Füßen. Die IAA Mobility ist nun die größte Mobilitätsveranstaltung der Welt“, so VDA-Chefin Hildegard Müller. Das Interesse sei so groß gewesen, dass der Zugang zu bestimmten Bereichen zeitweise eingeschränkt werden musste, heißt es weiter im Schlussbericht. Gemeint sind dabei sehr wahrscheinlich die sehr gut frequentierten und im Detail aufwendig und attraktiv vorbereiteten Messebereiche in der Münchner Innenstadt. Das Konzept, eine Mobilitätsmesse direkt zum Publikum in die Innenstadt zu tragen, ist durchaus aufgegangen – sicherlich auch begünstigt durch Traumwetter an fast allen Messetagen. Dies bestätigen auch ausstellende Fahrradhersteller gegenüber velobiz.de. Die Open Spaces der IAA Mobility haben hervorragend funktioniert, die Stimmung dort unter den Besucherinnen und Besuchern war hervorragend.

Ruhiges Messegeschehen in den Hallen

Von einer solchen Atmosphäre war hingegen in den Messehallen wenig zu spüren. Am ehesten noch am Wochenende in der einen oder anderen Automobilhalle - vor allen Dingen bei den deutschen Platzhirschen Volkswagen, BMW und Mercedes. Am wenigsten hingegen in den beiden Fahrradhallen B5 und B6, in denen sich Fahrradhersteller und einige Zubehöranbieter auf durchaus großer Fläche reihten. Allerdings ließ die Verpflichtung zu einheitlichen Systemständen hier kaum Spielraum für eine attraktive Produktpräsentation. Im Vergleich zu den opulenten Standaufbauten der Automobilbranche wirkten die Fahrradhallen, ob gewollt oder nicht sei mal dahingestellt, zwangsläufig eher reduziert und nicht unbedingt einladend. So erweckte das Thema Fahrrad nicht den Eindruck eines willkommenen Gasts auf der IAA Mobility, sondern eher als geduldetes Anhängsel. Und im Gegensatz zu den Open-Space-Bereichen hielt sich hier das Besucherinteresse an vielen Ständen auch in Grenzen. Will die IAA Mobility das Fahrrad auch künftig ernsthaft als Messethema bespielen, müssen die Verantwortlichen hier deutlich nachlegen.

Termin für 2023 steht

Der Münchner Messechef Klaus Dittrich hebt in seinem Fazit die Begeisterung der Aussteller hervor und verweist auf das große mediale Interesse für die Veranstaltung. „Diese neue IAA Mobility ist ein starkes Zeichen an die Welt, dass internationale Messeveranstaltungen in Deutschland wieder möglich sind“. Und weiter: „Wir können solch große Veranstaltungen sicher durchführen, das Schutz- und Hygienekonzept hat hervorragend funktioniert.“
Für die künftigen Veranstaltungen sieht Dittrich großes Potenzial. „Wir freuen uns auf die nächste IAA Mobility, die ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in München sein wird.“ Vor allem aber die wichtigste Mobilitätsplattform weltweit. Schon jetzt ist die Vorfreude auf die nächste IAA Mobility vom 5. bis 10. September 2023 in München groß“.

13. September 2021 von Jürgen Wetzstein

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