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Illustration: Metro
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Hersteller prüft rechtliche Schritte:

Metro lässt Scott-Bikes in seine C+C-Märkte rollen

Alle paar Jahre besorgt sich der Handelskonzern Metro für seine C+C-Märkte auf Umwegen einen Posten Marken-Fahrräder, die dann in den Metro-Prospekten prominent beworben werden - gewöhnlich ohne aktive Mitwirkung der jeweiligen Marken-Anbieter, die nicht selten selbst erst aus der Metro-Werbepost von der Aktion erfahren. So geschehen nun bei Bike-Anbieter Scott, dessen Modell Aspect 50 diese Woche in die Metro-Märkte rollt. Der Schweizer Anbieter will unterdessen mit dem grau besorgten Querschläger offensiv umgehen und bittet dabei auch seine Handelspartner um Unterstützung.

Scott hat seinen Händlern in Deutschland heute per Rundschreiben die Hintergründe des Metro-Angebots erklärt. Demnach stammen die Räder von einem niederländischen Fachhändler, der ohne Wissen von Scott an Metro geliefert habe und dem deshalb nun auf Basis der Vertriebsvereinbarung unmittelbar die weitere Zusammenarbeit gekündigt wurde. Zwar habe man bei Scott schon vergangene Woche von dem geplanten Angebot bei Metro erfahren, allerdings musste die deutsche Niederlassung mit dem Schritt an die Öffentlichkeit noch warten, bis heute die ersten Einheiten in die Metro-Märkte rollten, anhand deren Rahmennummern sich die Quelle zurückverfolgen ließ.

„Wir sind uns der negativen Wirkung auf das Image unserer Marke wohl bewusst“, schreibt Hans Holzinger, Deutschland-Geschäftsführer von Scott. Um den Schaden für die Marke und somit auch für die Handelspartner gering zu halten, bittet Holzinger um deren Unterstützung. Da die Fahrräder lediglich vormontiert von Metro angeboten werden, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich Kunden wegen der Endmontage an einen offiziellen Scott-Händler wenden werden. Zumal nur bei Montage durch einen autorisierten Händler die Hersteller-Garantie gewährt werden könne. Händler sollen, so der Wunsch von Scott, entsprechende Aufträge gegen Entgelt annehmen. Bei Nachweis eines Metro-Kaufbelegs und der Rahmennummer würden Scott-Partner zusätzlich eine Gutschrift über 50 Euro ja Rad von dem Bike-Anbieter erhalten.

Unterdessen prüft Scott rechtliche Schritte gegen Metro. Zwar lässt sich der Einkauf regulärer Handelsware innerhalb der EU kaum unterbinden. Allerdings hat Metro nach Darstellung von Scott in seiner Werbung mit falschen Preisen hantiert. Laut Metro-Werbung liege der UVP für das Scott-Modell bei 499 EUR, tatsächlich betrage er jedoch 449 EUR. Damit fällt auch der Preisvorteil des Metro-Angebots mit 439 EUR Brutto-Verkaufspreis vergleichsweise gering aus.

Metro hat die Scott-Werbung übrigens mit dem Werbespruch „Das kommt nie wieder“ betitelt. Scott-Händler werden den Handelskonzern diesbezüglich sicher gerne beim Wort nehmen.

27. Juni 2011 von Markus Fritsch

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