Wegen eines Grundstücksgeschäfts:

Mifa-Insolvenz bringt Landkreis in Schwierigkeiten

Die Insolvenz eines großen Unternehmens zieht häufig viele sogenannte Stakeholder in Mitleidenschaft. Im Falle der börsennotierten Mifa sind neben Arbeitnehmern, Kunden und Banken bereits ebenfalls Aktionäre und Anleihegläubiger betroffen. Die Pleite des Fahrradherstellers bereitet zudem dem Landkreis Probleme, die sich dieser zum Teil selbst zuzuschreiben hat.

Im April dieses Jahres kaufte der Landkreis Mansfeld-Südharz Mifa das Betriebsgrundstück für 5,7 Mio. EUR ab. Im Zuge einer sogenannten Sale & Leaseback-Vereinbarung mietete der Fahrradhersteller das Grundstück zurück. Aufgrund der Insolvenz floss bisher jedoch nur ein Teil der vereinbarten Mietzahlungen in Höhe von 160.000 EUR pro Quartal an den Landkreis zurück. Wie der Fernsehsender MDR berichtet , droht deshalb nun Ärger mit dem Landesrechnungshof und dem Landesverwaltungsamt.

Da die Schieflage der Mifa im April schon bekannt war, sei der Landkreis mit den Steuergeldern nicht besonders verantwortungsvoll umgegangen. Das Grundstücksgeschäft sei sogar rechtswidrig gewesen. Die daraus entstandenen Verluste müssten in den nächsten Jahren nun an anderer Stelle wieder hereingeholt werden – ohne den Steuerzahler zu belasten. Eine Haushaltssperre wurde bereits verhängt, ein Nachtragshaushalt beschlossen. Am besten wäre es wohl für den Landkreis, wenn sich für die insolvente Mifa schnell ein Käufer finden würde, der dann auch das Grundstück zurückkauft.

14. November 2014 von Oliver Bönig