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Quelle: mifa.de
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In der Presse und an der Börse

Mifa-Verlust sorgt für Aufsehen

15 Mio. EUR Verlust, Buchungsfehler, möglicher Bruch von Anleihebedingungen – die Folgen der Entwicklungen bei der Mifa AG lassen sich noch nicht absehen. Die Veröffentlichung letzte Woche kam jedenfalls für viele überraschend. Es ist völlig unklar, wie es mit einem der größten deutschen Fahrradhersteller weitergeht.

Die Reaktion des Kapitalmarkts war eindeutig: Der Aktienkurs brach binnen weniger Tage um über die Hälfte ein. Die erst im August 2013 begebene Unternehmensanleihe notiert aktuell bei 57,1 %. Gerade für den ohnehin von zahlreichen Insolvenzen betroffenen Markt für sogenannte Mittelstandsanleihen bedeutet der Mifa-Verlust einen weiteren Tiefschlag. Denn der Fahrradhersteller wurde bislang zu den eher soliden Unternehmen in diesem Segment gezählt. Bis zu der Verlustmeldung hielt sich der Anleihekurs stabil über 100%. Nun gilt es als wahrscheinlich, dass – wie in der Unternehmensmeldung bereits angedeutet – in Kürze eine Gläubigerversammlung stattfinden könnte, in der über Änderungen in den Anleihebedingungen entschieden wird. Da es sich um eine Privatplatzierung handelte, sollte sich die Anzahl der Investoren in Grenzen halten, so dass eine qualifizierte Mehrheit dafür erreicht werden könnte.

Die Presse reagierte ebenfalls alarmiert auf die Verlustmeldung. So kommentierte etwa die in Halle (unweit der Mifa-Zentrale Sangerhausen) beheimatete „Mitteldeutsche Zeitung“, dass der nun vorerst aus dem Amt geschiedene Alleinvorstand Peter Wicht womöglich an Selbstüberschätzung gelitten habe. Die „Süddeutsche Zeitung“ bezeichnet die Fehlbuchungen, die für den 15-Millionen-Verlust mitverantwortlich gemacht werden, als „peinlich“. Für das auf Unternehmensanleihen spezialisierte Nachrichtenportal „BondGuide“ ( http://www.bondguide.de/topnews/unter-die-guertellinie-die-expertenkolumne-von-falko-bozicevic/ ) ging der Mifa-Verlust „unter die Gürtellinie“.

Verschiedene Medienberichte, die sich auf die Agentur Reuters berufen, deuten nun darauf hin, dass das bereits angekündigte Engagement des indischen Fahrradherstellers Hero Cycles eine Beteiligung von 27% an Mifa beinhalte. Großaktionär Carsten Maschmeyer, der einen Mifa-Anteil von 28% besitzt, plane jedoch nicht zu verkaufen.

Die weitere Entwicklung bei Mifa bleibt spannend. Die aktuelle Situation scheint ernst, könnte aber sowohl durch den Hero-Einstieg als auch durch eine Gläubigerversammlung etwas entschärft werden. Beim nach Stückzahlen größten deutschen Fahrradhersteller zeichnen sich jedenfalls weitere Veränderungen ab.

26. März 2014 von Robert Sonntag

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