Mountainbike 4/08: Ist All-Mountain ein Allheilmittel?
Alleskönner auf Stollen
Sind All-Mountain-Bikes die „Alleskönner“ auf Stollen? Nicht ganz, sagt die Mountainbike-Redaktion in der jüngsten Ausgabe. Gesucht waren vielmehr die „Alles-gut-Könner unter den 18 Bikes, die zum Megatest antraten. Die Ansprüche sind hoch: Spaß sollen die Räder machen, sowohl bergauf als auch bergab, aber auch auf der Tour oder auf dem Singletrail. Ein Spagat, der nicht einfach gelingt. Die ausgewählten Räder liegen in einem Preisbereich zwischen 2000 und 2600 EUR, also einer Preislage, die Leser der Mountainbike bevorzugen. Letztendlich fällt keines der Bikes in diesem Preisbereich durch die Prüfung, im Gegenteil: „So viel Fahrspaß fürs Geld gab es bislang noch nie“, so das Test-Fazit. Fast alle Kandidaten hätten einen Kauftipp verdient. So beschränkte sich die Kritik bei den einzelnen Modellen auf Schwächen im Detail, wenn z. B. bei Naben und Kurbeln auf Deore-Niveau gegeizt oder beim Scheibendurchmesser der Bremsen gespart wurde. Der Konkurrenz eine Nasenlänge voraus war im Test das Nerve AM 8.0 („ein All-Mountain aus dem Bilderbuch“) von Versender Canyon, das als einziges Bike mit „überragend“ bewertet wurde. Mit einem Kauftipp wurde das Stereo K18 von Cube bedacht („punktet in jeder Kategorie“). Die Note „sehr gut“ erhielten zudem das Threesome von Bergamont, das Joat von Cheetah, das Thunder Expert von Focus, das AMR Plus 7500 von Ghost, das Prowler 2.0 von KTM sowie das Zesty 314 von Lapierre, das AM3000 von Merida, das Stage 8.0 Team Editon von Radon, das Werks ES-800 von Red Bull, das Lexx X9 von Simplon, das Pitch Pro von Specialized, das Snyper 140/2 von Tomac und das V.XM 1.2 von Votec.
Exklusivität rund um 1500 EUR
Besondere Bikes für den etwas kleineren Geldbeutel – geht das überhaupt? Mountainbike ging der Frage nach und schickte sechs Hardtails „aus gutem Hause“ ins Rennen, die im Fahrradgeschäft zwischen 1400 und 1600 EUR kosten. Die Räder machten insgesamt eine gute Figur, allenfalls das Avalanche Pro von GT fiel trotz guter Ausstattung und kompletter XT-Gruppe wegen des „etwas eigentümlichen Fahrverhaltens“ ab. Sparzwänge machten sich bei den preiswerten Modellen von Cannondale und Rocky-Mountain mit Deore-Parts aber auch mit „eher leistungsschwachen Stoppern“ bemerkbar. Als Testsieger kürte die Mountainbike das nur 10,1 kg schwere Offroad Lite von Müsing mit der Note sehr gut. Den Kauftipp sicherte sich jedoch das Scale 40 von Scott („bringt Glanz in Bikers Hütte, ohne die Haushaltskasse über Gebühr zu strapazieren“). Ein knappes „sehr gut“ schaffte noch das Rebel von Storck („ein Race-Hardtail wie aus dem Bilderbuch“).
Tourenschuhe: Gute Lösungen
All-Mountain hat sich als Kategorie auch bei Tourenschuhen etabliert. Vielseitigkeit ist ein Anspruch, den diese Modelle vereinen. Acht Modelle hat Mountainbike herausgegriffen. Dabei wurde klar: Den Schuh, der alles gleich gut kann, gibt es kaum. Hersteller setzen verschiedene Schwerpunkte und offenbaren dadurch ihre Stärken und Schwächen. Und trotzdem: „Das Modelljahr 2008 bietet durchweg sehr gute Lösungen“, so das Fazit der Mountainbike. Welcher Schuh letztendlich die richtige Wahl ist, hängt jedoch von der Passform ab, die je nach Fuß ganz unterschiedlich ist. Den größten Zuspruch bei den Testern erfuhr der Trail 110 von Specialized („starke Kraftübertragung, super Fußbett, sehr guter Schutz“) . Den Kauftipp holte sich der El Moro Mid von Adidas („besonders für schmale Füße ein Kauftipp“). Mit „sehr gut“ bewertet wurden noch der X-Alp Mid von Pearl Izumi und der SH-AM50 von Shimano.
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