Stimmungsmache gegen Radfahrer
Nach Dekra-Umfrage: Ramsauer fordert mehr Fahrradkontrollen
1600 Autofahrer darüber befragt, was sie über Radfahrer denken würden. Das wenig überraschende Ergebnis: Drei von vier Befragten beklagten sich, dass sich Radfahrer häufig über die Verkehrsregeln hinwegsetzen würden. Und 44 % der Befragten beklagen, dass Radfahrer öfter Fußgänger in Gefahr bringen würden.
Interessant dabei, dass gleichzeitig jeder zweite Befragte (56 %) den Autofahrern vorwirft, zu wenig Rücksicht auf Radfahrer zu nehmen.
In der Frage nach mehr Sicherheit für Fahrradfahrer sprachen sich zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) für den weiteren Ausbau des Fahrradnetzes aus, 63 Prozent versprechen sich Vorteile durch eine fest installierte Beleuchtungsanlage an Fahrrädern und 60 Prozent plädieren für die Einführung einer Helmpflicht für Radfahrer. 59 Prozent wünschen eine intensivere Fahrradausbildung für Kinder („Fahrradführerschein“). Auf verhaltene Zustimmung trifft der Vorschlag, die Verkehrsverstöße von Fahrradfahrern konsequenter zu ahnden (55 Prozent).
Diese Ergebnisse wurden zum Wochenende per Pressemitteilung veröffentlicht. Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat wohl einen Blick auf die Zahlen geworfen, der dann gleich mit den Radfahrern hart ins Gericht ging und mehr Kontrollen in den Ländern forderte. „Offensichtlich müssen viele lernen, dass sie nicht die Robin Hoods der Straße sind“, sagte er der "Saarbrücker Zeitung".
Die Tagesmedien sprangen dankend auf diesen Zug auf: „Fahrradfahrer vs. Autofahrer: Alles Rowdys?“, titelte beispielsweise Focus.de, „Umfrage: Radler und Autofahrer auf Kriegsfuß“, heißt es bei Sueddeutsche.de.
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