Mehr Wertschätzung für berufliche Bildung gefordert
Nachwuchssorgen im Einzelhandel
Es sei deshalb höchste Zeit, dass die duale berufliche Ausbildung in der öffentlichen Wahrnehmung den zentralen Platz einnehme, der ihr zustehe. „Hier ist die Bildungspolitik gefordert. Die Gleichwertigkeit beruflicher Aus- und Fortbildung mit allgemeiner und hochschulischer Bildung muss hergestellt werden“, so Malcher weiter. Die oft alleinige Konzentration auf die Steigerung der Studentenzahlen sei zu einseitig. Im Rahmen verbesserter Berufsorientierung und Berufsinformation muss der Schwerpunkt deutlich mehr auf die Chancen gelegt werden, die die berufliche Aus- und Fortbildung bieten. Handelsunternehmen sollten im Rahmen der Rekrutierung von Nachwuchskräften noch mehr Wert auf gute Betriebspraktika für Schülerinnen und Schüler legen. Partnerschaften zwischen Schulen und Handelsunternehmen sollten vermehrt geschlossen werden, damit Schülerinnen und Schüler sich frühzeitig mit den realen Anforderungen und Chancen auseinandersetzen können, die der Einzelhandel bietet. Hilfreich zur Unterstützung der Berufsorientierung an Schulen sind zudem Betriebserkundungen im Handel für Lehrerinnen und Lehrer.
Im Jahr 2012 konnten die Einzelhandelsunternehmen nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) knapp 54.000 neue Ausbildungsverträge in den beiden Kernberufen abschließen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 6,5 Prozent, die Gesamtwirtschaft kam auf ein Minus von 3,2 Prozent. Besonders stark sank die Zahl mit minus 8,4 Prozent im Beruf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel. Aber auch bei den Verkäufern reduzierte sich die Zahl der Verträge um 4,4 Prozent. Insgesamt hat die Branche somit über 27.000 Ausbildungsverträge für Kaufmänner/Kauffrauen und 26.500 für Verkäufer/Verkäuferinnen abgeschlossen.
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