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Prof. Dr.-Ing. Christof Klesen, Hochschule Darmstadt, Fachbereich Elektro- und Informationstechnik (links) und Dipl.-Ing. Peter Böhm (rechts), Leiter Entwicklung bei der ADP Engineering GmbH.
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Wissenschaftliches Projekt

Neues Prüfverfahren zur Reichweitenmessung bei E-Bikes entsteht

Reichweiten von E-Bikes exakter bestimmen und Vergleichbarkeit zwischen den Systemen ermöglichen: Dies hat sich ein gemeinsames Projekt der Hochschule Darmstadt in Zusammenarbeit mit Rotwild-Macher ADP Engineering zum Ziel gesetzt.

Gemeinsames Projekt zur Reichweitenbestimmung bei E-Bikes.

Geleitet wird das langfristig angelegte Forschungsprojekt auf Seiten der Hochschule von Prof. Dr.-Ing. Christof Klesen sowie dem Leiter Entwicklung bei der ADP Engineering GmbH, Dipl.-Ing. Peter Böhm.

Anstoß zu diesem Projekt ist der Status Quo der Reichweitenmessung innerhalb der Industrie: Bislang seien die Herangehensweisen eher unübersichtlich und ungenau, da eine Vielzahl von Methoden zur Anwendung komme, heißt es von den Projektpartnern. Genannt wird hier unter anderem das standardisierte Verfahren R200 Test, ein Basistest zur Ermittlung von Reichweiten auf einem Rollenprüfstand. Hierbei wird mit einer konstanten Last geprüft, bis der Akku leer ist. Anschließende Berechnungen ergeben nur eine theoretische Reichweite, die lediglich eingeschränkte Aussagekraft besitzt und wenig Nähe zur Praxis auf dem Trail besitzt.

Die Lösung für eine genauere Reichweitenbestimmung sehen die Projektpartner in einer tiefgehenden Datenanalyse, bei der alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden. Genannt werden hier u.a. das Fahrergewicht und der Fitnesszustand, Trittfrequenzen, Schaltungsvorgänge, Geländebedingungen, aber auch die verschiedenen elektronischen Komponenten und Besonderheiten der jeweiligen E-Bikes, wie z.B. das Gewicht und Einsatzzweck der Anbauteile. Erklärtes Ziel der beiden Kooperationspartner ist es, aussagekräftige Leistungsvergleiche bereits verfügbarer sowie zukünftiger Systeme unter standardisierten Laborbedingungen vornehmen zu können.
Entwicklungsleiter Peter Böhm erklärt: „Die Zusammenarbeit mit Hochschulen hat bei uns eine lange Tradition und ist für uns ein großer Benefit. Diese Kooperation versetzt uns in die Lage, auf wissenschaftlicher Basis eine Vielzahl von Daten im realen Betrieb zu erfassen und so wichtige Aussagen für eigenständige Entwicklungen zu erhalten.“ Mittels modernster Tracking- und Datenaufzeichnungssystemen sollen die Ingenieure echte Fahrdaten in ihren Feldversuchen aufzeichnen, die dann als Basis für die Laborbedingungen dienen.
Mittlerweile ist der Prüfstand an der Fachhochschule Darmstadt fertig gestellt und einsatzbereit. Die weitere Grundlagenarbeit kann starten. Rotwild-Ingenieur Peter Böhm: „Wir stehen nun vor der extrem spannenden Aufgabe, reale Fahrsituationen und -bedingungen aufzuzeichnen, um sie in die Laborwelt zu transformieren und sind gespannt auf die Erkenntnisse für die zukünftigen E-Bike Entwicklungen.“

15. März 2022 von Jürgen Wetzstein

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