UN-Welttag des Fahrrads am 03. Juni:
Pop-Up-Aktionstag für mehr Fahrrad-Aufmerksamkeit
Der ADFC legt am 03. Juni bundesweit mit Pop-up-Aktionen auf die Notwendigkeit eines schnellen Umbaus der Städte vor. Gemeinsam mit dem Bündnis der Radentscheide und der Kidical Mass-Bewegung errichten ADFC-Gruppen in vielen Städten sogenannte „Pop-up-Radwege“, mit denen Kommunen schnell sicheren Platz zum Radfahren für Jung und Alt schaffen können.
ADFC-Vizebundesvorsitzende Rebecca Peters sagt: „Glücklicherweise gibt es seit Corona einen breiten gesellschaftlichen Konsens, dass die Städte fahrrad- und menschenfreundlicher werden müssen. Die Menschen sehnen sich nach Aktivität im Freien, nach mehr Ruhe und mehr Sicherheit auf den Straßen für ihre Kinder. Aber oft fehlen den Städten die Ideen, wie das schnell gelingen kann. Mit unseren Pop-up-Radwegen zeigen wir, wo dringend sicherer Platz zum Radfahren gebraucht wird – und wie man ihn schnell und ohne Komplettumbau der Straße schaffen kann. Angesichts der Klimakrise und der offensichtlichen Verkehrsprobleme sind schnelle Lösungen gefragter denn je.“
Pop-up-Radwege in über 20 Städten
Der Pop-up-Aktionstag findet in mehr als 20 Städten bundesweit statt, darunter Berlin, Köln, Frankfurt, Freiburg, Mannheim, Karlsruhe, Wiesbaden, Kassel, Bochum, Mönchengladbach, Würzburg, Osnabrück, Weimar, Leipzig, Koblenz, Regensburg, Wuppertal, Lüneburg, Bergisch-Gladbach, Marl, Esslingen, Nürtingen und viele mehr. Bei den angemeldeten Veranstaltungen wird an mehrspurigen Straßen eine Spur mit Hütchen, Blumentöpfen oder auch einer Menschenkette vom Autoverkehr für den Radverkehr abgetrennt. Alle sollen sich dort auf dem Rad wohlfühlen – routinierte Radfahrerinnen und Radfahrer genauso wie Neuaufsteiger, Kinder und ältere Menschen. Peters: „Unser Ziel ist natürlich, dass genau an diesen Stellen später ein dauerhafter geschützter Radfahrstreifen entsteht. In Städten wie Berlin, Frankfurt und Hamburg sehen wir erste Erfolge.“
Repräsentative Umfrage
Unterdessen zeigt die Cyclelo GmbH, ein Marktplatz für Radreisen, in einer repräsentativen Umfrage zum Weltfahrradtag auf, wie aktuell in Deutschland Fahrrad gefahren wird.
Kern der Umfrage ist die Feststellung, dass heute deutlich mehr Rad gefahren wird als vor der Corona-Pandemie. Ein Drittel der Rad fahrenden Bevölkerung gibt an, nun mehr auf dem Rad zu sitzen als vor der Krise, zehn Prozent sogar deutlich mehr.
Insbesondere die 18-29-Jährigen und E-Bike-Besitzer steigen öfter aufs Rad. 40 Prozent der 18-29-jährigen Radfahrer fahren mehr Fahrrad als vor Corona. Und sogar 42 Prozent der Rad fahrenden E-Bike-Besitzer geben an, öfter zu fahren als vor der Pandemie, 19 Prozent deutlich mehr.
Die meisten Deutschen steigen regelmäßig, mindestens einmal die Woche, aufs Fahrrad (31 Prozent). Jeder Zehnte fährt täglich. Rund jeder Vierte nutzt sein Bike gelegentlich, 1- bis 3-mal im Monat. 17 Prozent geben an, dass sie selten Rad fahren, weniger als einmal im Monat. Und 16 Prozent der Deutschen fahren gar nicht Fahrrad.
E-Bike-Anteil steigt weiter
E-Bike-Besitzer steigen dabei deutlich öfter aufs Rad als Besitzer eines herkömmlichen Fahrrads. 23 Prozent von ihnen fahren täglich, hingegen 12 Prozent der Besitzer eines herkömmlichen Fahrrads. 44 Prozent der E-Bike-Besitzer fahren regelmäßig, 19 Prozent gelegentlich, 13 Prozent selten und nur ein Prozent gar nicht.
Inzwischen besitzen 14 Prozent der Deutschen ein E-Bike. 79 Prozent geben an, ein herkömmliches Fahrrad zu haben und 5 Prozent andere Fahrräder, wie zum Beispiel Mountainbikes oder Rennräder. 12 Prozent der Deutschen besitzen überhaupt kein Fahrrad.
Die Umfrage entstand zusammen mit der Innofact AG.
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