ADFC-Radreiseanalyse 2022
Rad-Tourismus wieder auf dem richtigen Weg
Im Corona-Jahr 2020 war auch die Planung von Radreisen aufgrund der vielerorts eingeschränkten Übernachtungsmöglichkeiten erschwert. Die Zahlen für Radreisen waren im Jahr 2020 nach einer langen Aufwärtsbewegung erstmals wieder rückläufig velobiz.de berichtete .
Für das Jahr 2021 sieht es jetzt wieder besser aus, auch wenn die Vorgaben aus dem Jahr 2019 noch nicht erreicht werden konnten. Laut ADFC-Radreiseanalyse 2022 haben im vergangenen Jahr rund vier Millionen Menschen eine Radreise unternommen, das sind eine halbe Million mehr als im ersten Corona-Jahr 2020.
Gleichzeitig stieg auch das Interesse an eintägigen Radausflügen stark an. 42 Millionen Bürgerinnen und Bürger haben im Jahr 2021 mindestens einen Tagesausflug mit dem Fahrrad unternommen. Das sind elf Millionen mehr als im Vorjahr. Zudem haben sich 24 Prozent der radfahrenden Bevölkerung im vergangenen Jahr ein neues Fahrrad gekauft, wobei knapp die Hälfte der Neuanschaffungen Elektrofahrräder sind.
Bei der Planung von Tagesausflügen steht der Radreiseanalyse zufolge die Qualität der Infrastruktur im Mittelpunkt: 70 Prozent der Befragten gaben an, dass eine gute Befahrbarkeit der Wege für sie entscheidend ist bei der Wahl einer Route, 66 Prozent legen zudem Wert auf gute Verkehrssicherheit. Im Vergleich dazu sind Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke (57 Prozent) und Einkehrmöglichkeiten (40 Prozent) zwar ebenfalls wichtig, aber nicht so entscheidend wie die Wegequalität.
Auch bei der Planung von mehrtägigen Radreisen spielt die Infrastruktur eine zentrale Rolle: Knapp 70 Prozent achten sehr stark auf die Verkehrssicherheit einer Strecke und schätzen separate Radwege sowie wenig Autoverkehr. Außerdem spielt der bauliche Zustand der Wege für 66 Prozent der Radreisenden eine wichtige Rolle. Im Unterschied zu Tagesausflügen ist bei Radreisen auch die touristische Attraktivität von hoher Bedeutung: 71 Prozent der Befragten geben an, bei der Reiseplanung auf Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke zu achten. 61 Prozent wünschen sich zudem fahrradfreundliche Unterkünfte an ihrer Route.
Eine auffällige Steigerung ist, dass 42 Prozent der Befragten ein Elektrorad für ihren Fahrradurlaub nutzen. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dieses Ergebnis lässt den Schluss zu, dass E-Bikes Ferien auf zwei Rädern attraktiver werden lassen und vielen Menschen ermöglicht, im Urlaub aktiv zu sein, ohne sich zu verausgaben. So geben über 72 Prozent der E-Bike-Nutzerinnen und -Nutzer an, dass sie nun auch längere Strecken mit dem Rad fahren, 53 Prozent geben an, ihr Fahrrad nun auch in anspruchsvolleren, hügeligeren Regionen zu verwenden.
Alle Ergebnisse der aktuellen Radreiseanalyse, die seit dem Jahr 1999 jährlich stattfindet, finden sich zum kostenlosen Herunterladen in einem Webdossier des ADFC .
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