Im Alter von 80 Jahren
Radlbauer-Gründer Klaus Böttner gestorben
1978 eröffnete Klaus Böttner nach dem Studium sein erstes Fahrradgeschäft im Zentrum Münchens. Die zweite Filiale folgte im darauffolgenden Jahr mit einer Besonderheit: Die Verkaufsfläche befand sich auf einem alten Bauernhof in Steindorf. So entstand der Markenname Radlbauer und die Geschichte eines der größten Fahrrad-Fachgeschäfte Deutschlands nahm seinen Lauf.
Auch seine Kinder fanden Gefallen am Fahrrad-Geschäft und arbeiteten schon früh mit. Thomas gründete 1995 zusammen mit Christian Morgenroth das Unternehmen Lucky Bike, zu dem seit zwei Jahren auch Radlbauer gehört und ist bis heute einer der vier Geschäftsführer. Angelika verantwortet die Leitung der Personalabteilung Abteilung, Stefan ist mit der Leitung der Werkstätten betraut. Noch immer sind Menschen im Team, die von Anbeginn dabei sind, ihre Ausbildung bei Radlbauer gemacht haben und heute in führender Position bei Lucky Bike tätig sind.
Originelle Ideen im Vertrieb waren ein Markenzeichen von Klaus Böttner. Unter dem Motto „Der Circus geht, der Radlbauer kommt“ mietete er die im Sommer leerstehenden Quartiere des Circus Krone für den Fahrradverkauf an. Schüler*innen mit den besten und den schlechtesten Noten bekamen beim Zeugnis-Wettbewerb Fahrräder geschenkt und 1982 konterte Böttner die Zweirad-Verkaufsaktion eines Kaffeerösters mit dem Verkauf von Markenkaffee in seinen Fahrrad-Fachmärkten unter dem Motto „Ein Fahrrad ohne Service ist kalter Kaffee!“.
Vor der Zusammenlegung 2022 mit Lucky Bike velobiz.de berichtete gab es in Deutschland insgesamt neun Radlbauer Filialen im Süden von Deutschland, die Marke war und ist bis heute sehr bekannt. Größen der Zeit wie Franz Beckenbauer oder Fritz Wepper haben nicht nur bei Radlbauer eingekauft, sondern standen öffentlich hinter dem Konzept und dem kreativen Gründer.
„Bis zuletzt sind alle seine Lebensgeister erwacht, wenn es um alte oder aktuelle Geschichten von Radlbauer oder Lucky-Bike ging. Vorgestern hat er zu mir in diesem Kontext voller Stolz gesagt: „A Hund war i scho !“ Und recht hatte er!“, erzählt Sohn Thomas Böttner in einer Mitteilung des Unternehmens zum Tode von Klaus Böttner. Das gesamte Lucky Bike Team trauert mit großer Anteilnahme um einen besonderen Mann. „Wir würden alle nicht hier sein, hätte es meinen Vater nicht gegeben. Er war ein familiärer, kollegialer Mann mit Ecken und Kanten, der wirklich sehr beliebt war“, sagt Thomas Böttner. „Was er gelebt hat, ist bis heute zentraler Teil der Unternehmensstruktur bei Lucky Bike: die positive Atmosphäre im Unternehmen und der respektvollen Umgang miteinander.“
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