Vor dem Brandenburger Tor
Regierung startet Kampagne für Fuß- und Radverkehr
Die Initiative steht unter dem Motto „Kopf an: Motor aus. Für Null CO2 auf Kurzstrecken.“ Das Ziel ist klar: Wenn das Auto auf der kurzen Strecke in der Garage bleibt, kann das der Umwelt nur gut tun. „Das hält fit, spart Geld und schont die Umwelt, denn bundesweit könnten allein durch eine Verdoppelung der Fuß- und Radkilometer mittelfristig fünf bis sechs Millionen Tonnen CO2 eingespart werden“, erklärte Astrid Klug, Parlamentarische Staatsekretärin im Bundesumweltministerium anlässlich des Starts von Deutschlands erster Rad- und Fußkampagne. Das Verkehrsministerium unterstützt die Initiative des Umweltressorts nach Kräften, im Sinne des gemeinsamen Ziels, die Treibhausgase auch im Verkehr zu reduzieren. Ulrich Kasparick, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, würdigte die Kampagne ausdrücklich als wertvolle Motivationsspritze für mehr emissionsfreie Mobilität. „Die Imagekampagne gibt hoffentlich so manchem den nötigen Kick auf das Rad umzusteigen“, sagte Kasparick anlässlich des Kampagnenstarts in Berlin. „Gerade in der Stadt ist es wichtig aufzusatteln. Auf den ersten drei Kilometern ist das Rad das schnellste Verkehrsmittel.“
Unterstützt wird die Kampagne durch drei weibliche Sympathieträger: Judith Holofernes, Sängerin der Popgruppe „Wir sind Helden“, Britta Steffen, Doppelolympiasiegerin im Schwimmen und Starköchin Sarah Wiener.
Vier Modellstädte im Jahr 2009
Die Kampagne wird im Frühjahr in vier Modellstädten gestartet. Die Kommunen wurden in einem bundesweiten Wettbewerb ausgesucht. Dabei haben sich die Städte Bamberg, Dortmund, Halle an der Saale und Karlsruhe qualifiziert, weil „die bereits gute Voraussetzungen für den nicht motorisierten Verkehr mitbringen“. Dort ist also schon die notwendige Infrastruktur vorhanden, jetzt müssen die Bürger dazu gebracht werden, diese vorbildliche Infrastruktur auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu nutzen. Und genau dort setzt jetzt die durchdachte Image-Kampagne an, die in Berlin von der beauftragten Agentur Tinkerbelle vorgestellt wurde. Die Kampagne verzichtet bewusst auf Bilder, „weil wir alle Bilder schon im Kopf haben“. Deshalb setzt die Kampagne auf witzige, provokante Textbotschaften, die Autofahrerinnen und –fahrer genau dort ansprechen, wo sie ihr Verhalten ändern sollen – vor Schulen, vor Bioläden, auf Pendlerstrecken, am Kino, beim Bäcker. Verschiedene Textbotschaften werden beispielsweise auf knallrotem Hintergrund von Plakatwänden, in Kinospots, Printanzeigen und im Internet leuchten. Über allem steht der Claim „Kopf an: Motor aus. Für null CO2 auf Kurzstrecken“.
Im Herbst wird erste Zwischenbilanz in den vier Städten über die Effekte der Kampagne gezogen. Für das Jahr 2010 sollen weitere fünf Kommunen folgen.
Zur Kampagne wurde kürzlich auch eine Informations-Plattform online gestellt, die unter der Adresse www.kopf-an.de zu erreichen ist.
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