Streit um Schuldfrage
Rückrufaktion läutet Ende von E-Bike-Hersteller Angell Mobility ein
Der im Jahr 2018 gegründete E-Bike-Anbieter Angell Mobility hatte ambitionierte Ziele. Dabei helfen sollte der französische Konzern Groupe SEB, der als Produktionspartner in den Sattel stieg und sich gleichzeitig an Angell Mobility beteiligte velobiz.de berichtete . Ein extravaganter Rahmen bot der Marke ein Erkennungsmerkmal, den Antrieb besorgte ein Heckmotor. Rund 2900 EUR wurde als Preis für die erste Generation der Angell Bikes aufgerufen, eine Kooperation mit der Kultmarke Mini sollte weiteren Schwung und Bekanntheit bringen velobiz.de berichtete .
Doch jetzt steht das Unternehmen vor einem jähen Ende. Ausgangspunkt dafür ist eine Rückrufaktion, die im Herbst vergangenen Jahres für alle Räder der ersten Generation eingeleitet wurde. Von rund 5000 E-Bikes, die davon betroffen sind, ist die Rede. Grund für diesen Schritt sind Qualitäts- und Stabilitätsprobleme bei den verbauten Fahrradrahmen, die zu Rahmenbrüchen geführt haben
velobiz.de berichtete
.
Wer für diese Qualitätsprobleme der Rahmen verantwortlich ist, darüber wird jetzt öffentlich gestritten, teils mit harten Bandagen. Angell Gründer Marc Simoncini hat in den sozialen Medien einen offenen Brief veröffentlicht, in dem er die Schuldfrage in Richtung des Industriekonzerns SEB schiebt, der für die Montage der Fahrräder verantwortlich ist. SEB hätte aufgrund der riesigen Konzernerfahrung die Risiken bei der Montage erkennen müssen, so u.a. der Vorwurf.
Aufgegriffen wird er Fall in der französischen Tagespresse . Dort weist ein Sprecher der SEB-Group alle Vorwürfe zurück mit dem Verweis, dass man sich auf die Rolle als Montagebetrieb beschränkt und sich auf gelieferten Komponenten und das von den Ingenieuren bestätigte Verfahren zum Zusammenbau der Räder, beschränkt habe. Das Unternehmen verweist auf entsprechende Verträge, die man eingehalten habe.
Egal wer in diesem Streitfall Recht behält, den Schwarzen Peter halten aktuell die Besitzer von E-Bikes von Angell Mobility. Ihnen wird es vermutlich ziemlich egal sein, wer die Rückrufaktion zu verantworten hat. Ihnen wird wichtig sein, den entstanden Schaden ersetzt zu bekommen. Ob, wann und durch wen dies geschehen wird, erscheint nach aktueller Lage ausgesprochen unklar.
für unsere Abonnenten sichtbar.