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Vor dem Durchbruch?

Scheibenbremsen für Rennräder: Ein Messethema in Taipeh

Noch dürfen Scheibenbremsen in Straßenrennen nicht benutzt werden. Und bisher stellte sich auch die Frage, wie sich die ergonomisch überzeugenden, kombinierten Brems- und Schalthebel moderner Rennrad-Komponentengruppen von Shimano, SRAM und Campagnolo mit den Erfordernissen hydraulischer Bremssysteme vereinen lassen. Doch trotzdem werden Scheibenbremsen für Rennräder offensichtlich immer mehr zum Thema. In Taipeh präsentieren jedenfalls gleich zwei Hersteller

Italienische KooperationItalienische KooperationLaurens van RooijenLaurens van RooijenLaurens van Rooijen

unabhängig voneinander Scheibenbremsen fürs Rennrad, die vom Hebel bis zur Bremszange komplett hydraulisch funktionieren. Den beiden Systemen von Formula und TRP/Tektro ist gemein, dass sie für die Kombination mit Shimanos Di2-Elektronikschaltung konzipiert und die Bremshebel aus Carbon gefertigt sind. Von da an gehen die beiden Hersteller aber ihre eigenen Wege. Und die sorgten an der Messe für eine Menge Gesprächsstoff.

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Formula hat die hydraulische Rennrad-Scheibe mit der italienischen Traditionsschmiede Colnago zur Serienreife entwickelt. Das Resultat nennt sich „C59 Disc“ und kommt sehr aufgeräumt, ja schon fast dezent daher. Die mit einem Aluminium-Spider vernieteten Stahl-Bremsscheiben messen nur 140 Millimeter im Durchmesser, und auch die Bremssättel mit dem Markenlogo von Colnago fallen zierlich aus. Technisch basiert die Rennrad-Scheibenbremse auf Formulas Mountainbike-Modell „R1“, und entsprechend fließt in den Hydraulikleitungen DOT-Bremsflüssigkeit. Mit fachwerkartig gefrästen Paddeln hinter den Bremshebeln werden die elektronischen Impulse für Gangwechsel ausgelöst.

Taiwanische Lösung

TRP/Tektro hat mit dem „Parabox“-System schon eine Scheibenbrems-Lösung für den Cross-Sport im Sortiment – und dafür 2011 einen Eurobike Award eingeheimst. Daher durfte man vom Bremsspezialisten aus Taiwan erwarten, dass er an der Heimmesse in Taipeh eine fertige Lösung für Rennräder am Start hat. Und TRP enttäuschte diese Erwartungen nicht: Nach einem Jahr Entwicklungszeit konnte TRP die „Hywire“ genannte Bremse dem Publikum präsentieren. Auf Anhieb sticht die Form des Bremshebels ins Auge: Der macht nach etwa einem Drittel der Länge einen markanten Knick nach außen. Optisch gewöhnungsbedürftig, macht diese Form von der Ergonomie her Sinn. Denn dadurch rücken die beiden Druckknöpfe der Schaltung wie von selbst in Griffweite von Zeige- und Mittelfinger.

13. April 2012 von Laurens van Rooijen

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