Auf ADFC-Jugend-Festival
Schüler fordern fahrradfreundliche Schulen
100 jungen Menschen in der Jugendherberge Fulda. Sie waren zuvor aus Heidelberg, Bremen, dem Main-Taunus-Kreis, Waiblingen und Dortmund zu mehrtägigen Radreisen aufgebrochen.
Fünf Punkte setzten die Kinder und Jugendlichen an dem sommerlich heißen Wochenende ganz oben auf ihre Agenda:
1. Trinkbrunnen alle zehn Kilometer
2. Kein Recht dem Stärkeren
3. Breite, glatte und freie Radwege
4. Parke nicht auf unseren Wegen
5. Zertifizierte, fahrradfreundliche Schulen
„Es überrascht immer wieder, wie unterschiedlich die Situation in deutschen Schulen ist: Einige haben gar keine oder kaum sichere Abstellanlagen für Fahrräder. Andere betreiben abstellsichere Parkplätze und Werkstätten“, sagt Sabine Kluth, stellvertretende ADFC-Bundesvorsitzende. Oftmals hänge es am Engagement einzelner Lehrer oder Eltern, ob es passende Angebote gibt. „Hier muss der Bund durch gezielte Förderung für mehr Kontinuität sorgen, zum Beispiel durch ein Zertifizierungsprogramm für Schulen", sagt Kluth.
Die Forderungen der ADFC-Jugend stammen alle aus ganz praktischen Alltagserfahrungen und den Erlebnissen auf verschiedenen Radfernwegen, auf denen die Jugendlichen zum Festival angereist waren. Teilweise waren die Radgruppen auf Schlaglöcher oder Schotterstrecken gestoßen. Am Lahntal-Radweg bremsten Waldarbeiter die Tour gleich komplett mit einer Sperre aus, ohne eine Umleitung einzurichten. „So etwas nervt nicht nur, die Jugendlichen fühlen sich einfach nicht ernst genommen, wenn sie Deutschland per Rad entdecken wollen und dabei unvermittelt ausgebremst werden“, sagt Kluth.
Die Jugendlichen beschäftigten sich im Rahmen des Festivals in neun Workshops auf vielerlei Weise mit dem Thema Fahrrad: Sie lernten etwas über Film, Foto, GPS, Hörspiel oder auch Graffiti. Vor der Stadtpfarrkirche putzte der ADFC-Nachwuchs Fahrräder gegen eine Spende. Die Einnahmen von rund 600 Euro spendet der ADFC der Jugendhilfe Ostafrika, die in Uganda ein Fahrradprojekt betreibt.
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