E-Bike-Unfälle analysiert
Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung präsentiert Zahlen
Die DFU hält trotz der deutlichen Zunahme tödlicher Unfälle in der Schweiz offensichtlich nicht viel von Panikmache: Ein Anstieg der Anzahl getöteter E-Biker von zwei auf acht sei zwar aufsehenerregend, heißt es, jedoch sei bei der geringen Fallzahl bei der Interpretation Vorsicht geboten.
Damit reagiert die DFU offenbar auch auf verschiedene Berichterstattungen in der Vergangenheit, die angesichts der hohen prozentualen Steigerungsrate bei E-Bike-Unfällen in verschiedenen Städten unvermittelt auf eine immense Gefahr durch Pedelecs schlossen. Gleichzeitig nennt die DFU auch die erhöhte Fahrleistung, die einen Teil zur Entwicklung beigetragen hätte. Immerhin habe sich die Gesamtzahl der seit 2005 verkauften Elektrofahrräder in der Schweiz allein im letzten Jahr auf rund 185.000 erhöht.
Wenig überraschend ist der hohe Anteil der über 45-Jährigen unter den Schwerverletzen und Getöteten, der bei 80 % liegt: Schließlich werden im Alltag Elektrofahrräder gerade von Personen dieser Altersklasse häufig gefahren.
Interessant wird es hingegen bei der Analyse nach Unfalltypen: Die häufigsten Personenschäden seien in Folge von Schleuder- bzw. Selbstunfällen (57 %) entstanden, 43 % bei Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern. Unfallgegner waren zu 64 % Personenwagen und zu weiteren 17 % schwere Lieferwagen. Häufigste Ursache: Die Geschwindigkeit von E-Bikes werde von anderen Verkehrsteilnehmern oftmals unterschätzt, weil sie von herkömmlichen Fahrrädern nicht zu unterscheiden seien.
Kampagne gestartet
Noch lösen E-Bikes bei anderen Verkehrsteilnehmern kaum die Assoziation eines schnellen Fahrzeugs aus. Genau darauf zielt die im Frühling dieses Jahres lancierte Präventionskampagne „Achtung! Das E-Bike ist schneller als man denkt.“, die von BFU und Visana Business ins Leben gerufen wurde.
Der komplette, 112 Seiten umfassende Sinus-Report 2013 ist online abrufbar unter www.bfu.ch/
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