Engpässe schlagen durch
Schweizer Fahrradanbieter stellt Geschäftstätigkeit ein
In den letzten Wochen und Monaten hatten u.a. die Meldungen der Insolvenzen der Sachsenbike Fahrradmanufaktur und zuletzt Möve Bikes diesbezüglich in Deutschland für Schlagzeilen gesorgt velobiz.de berichtete . Jetzt informiert die Schweizer Velobaze AG in einem Schreiben darüber, dass die Geschäftstätigkeit per sofort eingestellt werde – und das in einer Phase, in der Fahrräder und E-Bikes so gefragt sind wie selten zuvor. Aber es gibt eben auch eine Kehrseite der Medaille.
Fehlende Teile, die am Markt auch gegen Vorauszahlung in naher Zukunft nicht erhältlich sind, hätten eine durchlaufende Montage nach dem Customizing-Prinzip, auf welches die Velobaze AG zuletzt stark gesetzt hatte, kaum möglich gemacht, so die Begründung für den drastischen Schritt. Laufende Bestellungen hätten weder kurz- noch längerfristig abgesichert werden können. Die Folge davon ist ein zu geringer Output, der letztlich zu einer finanziell ausweglosen Situation geführt habe.
Auch die Suche nach einer Partnerlösung, also einer Kooperation mit Mitbewerbern und mehreren Montagewerken, blieb offenbar ohne Erfolg, da auch potenzielle Partner die fehlenden Teile für die Montage der bestellten Bikes nicht innerhalb nützlicher Frist beschaffen könnten. Da die Velobaze AG als Nischen- und Premium-Anbieter mit dem Customizing-Geschäftsmodell in einer kritischen Größe angesiedelt ist, schätzte der Verwaltungsrat der Velobaze AG eine Auffanglösung wohl als aussichtslos und auch für die Jahre 2022/23 als nicht realistisch ein.
Darum stellt die Velobaze AG nun den Geschäftsbetrieb "schweren Herzens" und per sofort ein. Offene Forderungen sind über das zuständige Konkursamt abzuwickeln. Das gilt auch für alle betroffenen Fachhändler. Welche Folgen dieser Konkurs für die Marke MTB Cycletech hat, ist noch offen: Um die Markenrechte läuft hinter den Kulissen noch immer ein Rechtsstreit.
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