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In Mainz entsteht ein innovatives Leihsystem
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Aufträge sind vergeben

Schweizer liefern Räder für preisgekröntes Leihsystem

Das geplante Fahrradverleihsystem „Mein Rad“ ( www.mvg-mein-rad.de ) der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG), Gewinner des Bundeswettbewerbs „Innovative öffentliche Fahrradverleihsysteme – neue Mobilität in den Städten“, nimmt konkrete Gestalt an. In den vergangenen Wochen hat die MVG die nach einer europaweiten Ausschreibung eingegangenen Angebote für die Herstellung und Lieferung der benötigten Fahrräder, Stationen und Hintergrundsysteme gesichtet und jetzt die Aufträge vergeben. Bei der Auswahl der künftigen 1000 Räder für die Verleihstationen gewann

In Mainz entsteht ein innovatives LeihsystemDie Räder basieren auf dem Paper Bicycle und werden von Simpel aus der Schweiz geliefert

die Simpel GmbH aus der Schweiz den Zuschlag. Das Unternehmen beliefert mit Zürich, Bern, Genf und Lausanne die vier größten kostenlosen Radverleihprojekte in der Schweiz mit Fahrrädern und hat sich mit wartungsarmen Fahrrädern einen Namen gemacht. In Mainz wird das so genannte Paper Bicycle aus der Feder des Schotten Nick Lobnitz (velobiz.de berichtete) zum Einsatz kommen, ein sehr robustes Rad mit tiefem Einstieg.

Bei der europaweiten Ausschreibung für die Stationen und die notwendigen Hintergrundsysteme hat sich das Unternehmen Sycube aus Wien durchgesetzt. Sycube entwickelt, installiert und wartet unter anderem Technologiesysteme für den ÖPNV-, den Transport- und Logistikbereich sowie die Abfallwirtschaft. Dazu zählen beispielsweise Fahrgastinformationssysteme, Stadtrad-Verleihsysteme oder Abrechnungssysteme. Sycube liefert ein schlüsselfertiges System nach Mainz. Angefangen beim Metallbau für die Vermietstationen über die Installationsarbeiten vor Ort, die Planung, die Lieferung und die Installation der Server und Netzwerkstruktur für das notwendige Informations- und Abrechnungssystem.

Das Besondere des Mainzer Systems: die erforderliche Flexibilität der 120 Verleihstationen. Sycube hat einen örtlichen Industriedesigner eingeschaltet, um die anspruchsvollen Anforderungen zu erfüllen. So soll das System weitgehend ohne Tiefbauarbeiten installiert werden, damit die Stationen flexibel von einem Standort zum nächsten wechseln können. Das Mainzer System soll vor Ort weitgehend ohne Fremdenergie funktionieren – der Strom wird aus den 120 Photovoltaikeinheiten der Stationen gewonnen.

Insgesamt sind nach dem Start in zwei Jahren knapp 1000 Fahrräder rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr verfügbar. Das System wird von der MVG und nach Ablauf des Förderzeitraums langfristig nutzerfinanziert betrieben werden. Das bedeutet: Für die Ausleihe der einzelnen Fahrräder wird eine Gebühr erhoben. Die genaue Gebührenstruktur wird noch erarbeitet. Die Stationen sind leicht zu bedienen und die Fahrradausleihe ist an jeder Station ganzjährig rund um die Uhr möglich.

Der Bund gibt für das Modellprojekt der Stadwerke-Tochter MVG einen Zuschuss von 50 % bis maximal 1,9 Millionen EUR. Die restlichen knapp zwei Millionen Euro für „MVG MeinRad“ trägt die MVG mit Unterstützung der Stadtwerke Mainz AG.

28. Oktober 2010 von Jürgen Wetzstein

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