Nachgehakt - Die Meldung hinter der Meldung
Service-Partnerschaft mit Überraschungsmoment
Die Vorzüge dieser Partnerschaft für Rose Bikes liegen auf der Hand: Seit jeher ist es die große Herausforderung der Direktvertreiber, einen technischen Service und eine Wartung anzubieten, die bezahlbar, in kurzer Frist verfügbar, flächendeckend vorhanden und dabei von hoher Qualität ist. Indem man die VSF-All-ride-Werkstätten in eine Kooperation holen konnte, lässt sich dieses Versprechen zumindest da, wo die 60 zertifizierten Betriebe sitzen, nun realisieren. Insgesamt zählt Rose nun 130 Werkstattpartner.
Doch was haben die VSF-All-ride-Werkstätten von der Zusammenarbeit? Ausgangspunkt ist zunächst die Feststellung, dass diese Vereinbarung »nicht der VSF, sondern die VSF-All-ride Betriebe eingegangen sind«, erklärt VSF-Geschäftsführer Uwe Wöll, der im Auftrag
dieser Betriebe die Vereinbarung verhandelt hat. Auf dem letzten Werkstattkongress dieser zertifizierten Werkstätten wurde mit großer Mehrheit beschlossen, dass sie mit Rose zusammenarbeiten wollten.
»Für diese Betriebe ist die Werkstatt eine ertragreiche Säule, die seit vielen Jahren sub-stanzielle Erträge zum Unternehmen beisteuern«, erklärt Wöll. Das begründet auch einen Blick, der unabhängiger vom Verkauf ist. Damit dies so bleibt, müssen sie für eine stabile Werkstattauslastung sorgen.
Auf den naheliegenden Hinweis, dass Werkstätten doch in der Regel ohnehin kaum ihre Arbeit bewältigen können, verweist Wöll auf die neue Realität seit Corona: »Viele Betriebe haben ihre Werkstattkapazität ausgeweitet. Gerade die All-ride-Werkstätten sind da gut aufgestellt und in der Regel haben sie auch noch freie Kapazitäten. Nicht zu jeder Zeit, und in jeder Werkstatt, aber ›over all‹«.
Der andere Vorteil ist laut Wöll auch die Vergütung. Vorbei sind die Zeiten, als Versender mit schwachen Werkstattpauschalen die Händlergunst gewinnen wollten. »Der vereinbarte Stundensatz liegt deutlich über dem Bundesschnitt«, verdeutlicht Wöll. Für manche Werkstatt bedeutet dies, dass sie mit Rose Bikes nun mehr verdienen können, daneben gibt es aber All-ride-Werkstätten, auf die das nicht zutrifft. Wöll verweist dabei auf die Solidargemeinschaft innerhalb der All-ride-Betriebe. »Die großen Werkstätten sind bereit, die kleinen partizipieren zu lassen.«
Ausschlaggebend für die Zusammenarbeit war auch der Umstand, dass Rose Fahrräder und E-Bikes mit einer Qualität und Technik in den Markt bringt, die mit einer Fachhandelsmarke vergleichbar ist.
Richtig branchenrelevant wird diese Partnerschaft, wenn man ihre allgemeine Bedeutung in den Blick nimmt: Wird man damit nicht zum Steigbügelhalter für einen Versender? Ist nicht der Service in der Hand des stationären Fachhandels der Burggraben, der Onliner vom Thema Fahrrad bislang fernhält? »Das Argument kennen wir natürlich und diskutieren es schon seit fünf Jahren. Und jedes Mal ist das Ergebnis, dass die Vorteile die Nachteile übertreffen. Es geht dabei weniger um den Ertrag als die Möglichkeit, Kunden zu erreichen, die wir sonst nicht erreichen.« Wöll verweist auf verschiedene Betriebe, die berichteten, wie gut das schon jetzt funktioniert, was letztlich auch diese Vereinbarung in Gang brachte. »Die spannende Frage ist ja: Wer profitiert mehr? Das werden wir nach der Saison sorgfältig auswerten.« Im Blick zu behalten gilt es daneben, welche Auswirkung diese Kooperation auf Kundschaft hat, die bisher stationär kaufte und nun vielleicht den Eindruck bekommt, dass sie den nötigen Service auch bei Onlineplayern erhalten kann.
Für Rose ist diese neue Partnerschaft auf jeden Fall ein Coup. Eine mangelhafte Wartung brauchen die Kundinnen und Kunden der Marke bei den neuen All-Ride-Partnern nicht zu befürchten. Eine »Rose-Zertifizierung«, von der die Bocholter in ihrer eigenen Mitteilung schreiben, gibt es für die All.ride-Werkstätten übrigens nicht.
Die Branche wird gewiss sorgfältig beobachten, wer in dieser Partnerschaft mehr profitiert. //
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