Hemmschuh Corona
Situation in Fernost bleibt weiterhin angespannt
Wegen der aktuellen Entwicklung der Covid-19-Pandemie in Fernost sinken die Aussichten auf eine rasche Normalisierung der Warenversorgung. Obwohl die Anzahl neuer Ansteckungen seit fast zwei Wochen unter 100 geblieben ist, hat Taiwans Zentrales Kommandozentrum für Epidemien am Donnerstag angekündigt, dass die seit Mitte Mai geltenden, zweitstrengsten Maßnahmen (Level 3) nicht bereits am 12. Juli, sondern frühestens am 26. Juli aufgehoben werden. Aufgrund strenger Distanzvorgaben mindern diese Level 3-Massnahmen auch die Produktion in bestimmten Fabriken, etwa von Srams größtem Werk in Taiwan mit fast 2000 Angestellten.
Mit Einschränkungen hat auch weiterhin Shimano zu kämpfen: Weil die Infektionszahlen in Malaysia nach wie vor auf einem hohen Niveau stagnieren, wurde die vorerst bis Ende Juni verfügte Schließung des Werks der Japaner seitens der Regierung auf unbestimmte Zeit verlängert. Weil diese Fabrik auch eine Schlüsselrolle als Zulieferer für die Fertigung in Singapur spielt, betrifft die verlängerte Schließung und der damit einhergehende Ausfall der Produktion auch diesen Standort. Damit dürften sich die Lieferverzögerungen und Warenengpässe beim wichtigsten Komponentenlieferanten weiter verschärfen.
Seefracht aus der Balance
Auch die Seefracht ist nach wie vor aus der Balance: Zwar konnte der wegen der Blockade vom Suez-Kanal entstandene Rückstau rasch abgearbeitet werden. Aber die zeitweilige Schließung des wichtigen Exporthafens Yantian in China brachte das System weiter in Schieflage: Viele Container wurden zu anderen Häfen umgelenkt, die ihrerseits auch schon an der Kapazitätsgrenze operieren. All diese Probleme in Fernost erklären zu einem guten Teil, warum sich Lieferanten zurzeit so schwer damit tun, verlässliche Liefertermine zu nennen.
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