Neue Störungen in Fernost
Zulieferkette weiterhin mit Fragezeichen
Die Corona-Situation in Fernost ist weiterhin angespannt. Japan vermeldet nach dem Ende der Olympischen Spiele rekordhohe Ansteckungszahlen. Dagegen sind die Zahlen in Taiwan auf ein sehr niedriges Niveau abgesunken. Darum wurden die Maßnahmen per Ende Juli um eine Stufe von Level 3 auf Level 2 abgemildert, was die Abläufe in industriellen Betrieben deutlich vereinfachte. Die grösste Herausforderung für Produzenten in Taiwan bleibt somit die Seefracht, weil Container in den falschen Häfen stehen und die Frachtpreise noch immer schwindelerregend hoch sind.
Ausgerechnet die Seefracht muss nun einen weiteren Tiefschlag verkraften: Laut einer Meldung des deutschen Magazins Wirtschafts Woche hat die Volksrepublik China wegen der Ansteckung eines einzigen Hafenarbeiters den Betrieb des Ningbo Maidong Terminals eingestellt. Somit werden im zweitgrößten Containerhafen des Landes bis auf weiteres keine Güter gelöscht oder verladen. Inzwischen warten wegen der Schließung der Hafenterminals bereits 28 Containerschiffe vor dem Hafen von Ningbo Zhoushan. Bereits im Mai und Juni hatte die zeitweilige Schließung des Hafens Yantian bei Shenzen die globalen Zulieferketten schwerwiegender gestört als die gut einwöchige Blockade des Suezkanals durch den Containerfrachter Ever Given.
Mit dem Süden Vietnams ist ein weiterer Standort der Veloindustrie in Asien aktuell stark von der Covid-19-Pandemie betroffen: Als die Fallzahlen Anfang Juli zunächst vor allem im Süden des Landes rasch anstiegen, erließen die Behörden strenge Vorgaben nach der Directive 16. Diese sieht die Schließung von nicht lebenswichtigen Geschäften, Einschränkungen für den öffentlichen Verkehr und das Verbot von Versammlungen von mehr als zwei Menschen vor. Da die Anzahl der entdeckten Ansteckungen dennoch weiter stieg, kamen die Beschränkung der Bewegungsfreiheit und nächtliche Ausgangssperren hinzu, und dies bis mindestens 15. August. Wegen der Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Arbeiter hatten diese Vorgaben direkte Folgen für die Produktion in den zahlreichen Fabriken in der Großregion Ho Chi Minh City und der Provinz Binh Duong.
für unsere Abonnenten sichtbar.