Neue Laufradmaße, neue Antriebsvarianten:
Stevens geht 2016 in die Breite
Die meiste Arbeit dürfte man bei Stevens wohl mit der Mountainbike-Kollektion für 2016 gehabt haben, wo die Rahmen einiger Modelllinien grundlegend überarbeitet wurden. Alle vollgefederten Rahmen setzen beispielsweise künftig auf den neuen Boost-Standard, bei dem die Einbaubreite am Hinterbau auf 148 mm, an der Gabel auf 110 mm wächst. Damit einher geht auch ein um 3 mm breiteres Tretlager, um die optimale Kettenlinie zu gewährleisten. Fahrradhersteller versprechen sich davon mehr Stabilität. Stevens beziffert den Zuwachs an Seitensteifigkeit bei den Laufrädern mit 20 %.
Trotz breiterer Abmessungen konnten die Hamburger das Rahmengewicht ihrer Fully-Modelle um rund 400 Gramm reduzieren. Erreicht wurde dies mit einer neuen Kombination aus lackierten und anodisierten Oberflächen sowie optimierten Schmiedeteilen.
Ebenfalls durchgängig neu im Modelljahr 2016 ist bei den Fullys sowie beim Alu-Hardtail Colorado 401 von Stevens die konsequente Verlegung der Züge im Rahmen. Um ein Rahmenklappern zu vermeiden, werden die Zughüllen im Rahmen mit einem Schaumstoffliner überzogen. Die Ein- und Ausgänge der Schalt- und Bremszüge sowie für die absenkbaren Sattelstützen sind mit Kappen für die passende Kabelanzahl versehen. Das erleichtert nicht nur die Zugverlegung, sondern schafft mit unterschiedlichen Kappen, die beim Stevens-Händler erhältlich sein werden, auch eine individuelle Zugverlegung und optisch aufgeräumte Rahmen.
Und last but not least führt Stevens bei seinen Mountainbikes den sogenannten Size Split ein. Bisher rollten bei Stevens fast alle Touren- und Marathonfullys sowie die Hardtails auf 29er-Laufrädern. Nur die Rahmengröße 16 Zoll und kleiner waren bisher auf 27,5-Zoll-Laufräder unterwegs. Ab der neuen Saison erweitert Stevens nun sein Größenkonzept: Mehr als die Hälfte der Fullys und viele Hardtails, die es bisher als 29er gab, wird es nun in beiden Laufradgrößen geben. Und zwar je nach Rahmengröße: Das Modell Jura ES gibt es zum Beispiel als 29er künftig in den Rahmengrößen 18, 20 und 22 Zoll und in der Variante 27,5 in den Rahmengrößen 16, 18 und 20 Zoll.
Neue Modelle für Mountainbiker
Zuwachs im Enduro-Programm von Stevens gibt es 2016 mit dem neuen Top-Modell Sledge Max. Dessen Rahmengeometrie bietet einen noch etwas flacheren Lenkwinkel sowie eine gut ausbalancierte Sitzposition. Federgabel und Dämpfer mit 170 beziehungsweise 160 Millimeter Federweg, der extrabreite Syntace-Vector Lenker und robuste Schwalbe-Reifen – vorne Hans Dampf TrailStar, hinten Magic Mary PaceStar – an den 27,5-Laufrädern sind ebenfalls auf den schnellen Talschuss ausgelegt.
Ebenfalls neu bei den Hamburgern ist das Whaka+ ES, wobei der Zusatz + hier für den neuen Trend mit 2,9 Zoll breiten Reifen steht. Um die breiten Reifen zwischen die Kettenstreben zu bekommen – bis zu 3,1 Zoll sind möglich –, haben die Stevens-Entwickler den Vier-Gelenk-Hinterbau verbreitert. Trotz der breiten Reifen konnte der Hinterbau etwas kürzer als bei den 29er-Modellen gehalten werden. Das ermöglicht vor allem der neue Shimano XT Sideswing-Umwerfer. Der kürzere Radstand unterstreicht das agile Handling des Bikes ebenso wie der recht steile Sitzwinkel und der flache Lenkwinkel.
Neue Kraftübertragung für Trekking und City
Das Luxusreiserad Sovereign R14 werden viele Stevens-Fans auch in seiner 2016er Variante auf den ersten Blick wieder erkennen. Bei näherem Hinsehen offenbaren sich dann aber doch zahlreiche Änderungen im Detail. Angefangen beim Rahmen, der mit etwas größeren Rohrdurchmessern und niedrigeren Befestigungspunkten für den Gepäckträger künftig noch mehr Laufruhe mit Gepäck bieten soll, über die 15-mm-Steckachse am Vorderrad bis hin zu den Shimano-XT-Scheibenbremsen, die bei diesem Top-Modell künftig die hydraulischen Felgenbremsen ersetzen. Die auffälligste Veränderungen ist jedoch der Gates-Riemenantrieb, den Stevens hier sowie auch beim Modell Courier Luxe erstmals in seinem Programm einführt.
Rennräder setzen auf Scheibe, Crosser auf Tarnfleck
2016 wird im Rennradmarkt nach Einschätzung vieler Marktbeobachter das Jahr der Scheibe. Da macht auch das neue Modelljahr bei Stevens keine Ausnahme, wo künftig neben den Linien Arcalis und Ventoux auch das populäre Alu-Modell Aspin mit einer Scheibenbremsen-Variante kommt.
Im Cross-Segment feiert der Hamburger Bike-Anbieter hingegen den Weltmeister-Titel von Athlet Mathieu van der Poel. Der raste nämlich im tschechischen Tabor auf einem individuell lackierten Stevens-Crosser im Tarnfleck-Muster ins Regenbogen-Trikot. Im Modelljahr 2016 wird dieser Erfolg nun mit dem Team-Replika-Modell Super Prestige Disc DI2 gewürdigt.
Neue Rahmen-Plattform mit und ohne E
Mit der neuen Linie Carpo nimmt Stevens viele Anleihen im Mountainbike-Segment. Das abfallende Oberrohr, kompakte Rahmendreiecke und konifizierte, hydrogeformte Rohre versprechen hohe Seitensteifigkeit. Seine Qualitäten als Stadtflitzer unterstreicht der Neuzugang im Stevens-Programm hingegen mit breiten Reifen, dem Gates-Riemenantrieb und der optional erhältlichen Straßenausstattung mit Racktime-Gepäckträger und Supernova-Beleuchtung.
Für Freunde innovativer Schalttechnik bietet das Modell P-Carpo mit dem Pinion-Getriebe ein Schmankerl. Technisch kaum weniger spannend ist beim E-Carpo die Kombination aus Performance-Antrieb von Bosch mit 500 Wh Akku und Harmony-Schaltung von NuVinci.
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