HDE und EHI
Studie für 2008: Zahlung mit Karte ist auf dem Vormarsch
„Das Bezahlen mit Karte wird immer beliebter. 2008 stieg der Anteil der Kartenzahlungen am Einzelhandelsumsatz (ohne KFZ, Mineralöl, Apotheken, Versandhandel) auf 36,1 Prozent an. Das ist ein Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil des Bargelds sinkt langsam weiter und lag im vergangenen Jahr bei 60,4 Prozent (2007: 61,4 Prozent). Zwar bezahlen die Kunden die meisten Einkaufe immer noch bar. Aber der Anteil der Kartenzahlungen steigt seit Jahren kontinuierlich an. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Viele Einzelhandelsunternehmen bieten ihren Kunden sowohl das elektronische Lastschriftverfahren (EC-Karte plus Unterschrift) als auch EC-Cash (EC-Karte plus Pin) an. So lag der Anteil der EC-Lastschrift 2008 bei zwölf Prozent und der von EC-Cash bei 17,9 Prozent. Die Ausfallquote bei Zahlungen mit EC-Lastschrift ging auf 0,057 Prozent (2007: 0,07 Prozent) zurück. Das ist auch ein Verdienst der vom Handel initiierten KUNO-Sperrdatei, die seit drei Jahren den Betrug mit gestohlenen EC-Karten schwer macht. Der Schaden hat sich dadurch seitdem halbiert.
Über ein Drittel des Einzelhandelsumsatzes, der mit Kartenzahlung getätigt wird, erfolgt per EC-Lastschrift. Der Anteil nach Transaktionen ist noch weitaus höher, da in der Regel eher die wertmäßig kleineren Bons über das bei Händlern und Kunden sehr beliebte Verfahren abgewickelt werden. Nach Transaktionen betrachtet liefern sich daher die beiden Verfahren PIN und Unterschrift nach wie vor ein Kopf an Kopf-Rennen und verzeichnen Jahr für Jahr je zwischen 1,1 und 1,2 Milliarden Transaktionen. Ein Großteil der Verbraucher nutzt die praktische und vor allem sehr sichere Zahlung per EC-Karte und Unterschrift. Bedroht wird diese durch den einheitlichen europäischen Zahlungsraum SEPA, der ohne das elektronische Lastschriftverfahren umgesetzt werden soll. Der Handel fordert, das bewährte EC-Lastschriftverfahren beizubehalten.
Noch immer keine Lösung gibt es für die hohen Gebühren, die der Handel an Kartenunternehmen zahlen muss, wenn Kunden per Kreditkarte bezahlen. Die dann fälligen Interbankenentgelte kosten die Branche jährlich etwa 250 Millionen Euro. Deren Höhe wird einseitig von der Kreditwirtschaft festgelegt und ist für den Handel nicht verhandelbar. Deshalb bieten nicht so viele Geschäfte die Zahlung mit Kreditkarte an. Die Hoffnung des Einzelhandels ruht in dieser Frage auf dem Bundeskartellamt, bei dem der HDE bereits Anfang 2006 eine Beschwerde gegen diese Gebühren eingereicht hat. Entsprechende Entscheidungen auf Europäischer Ebene müssen hier noch national umgesetzt werden.“
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