Dura Ace Di2 und Super Record erstmals im Test
Tour 10/08: Gipfeltreffen der neuen Top-Gruppen
Zwar kein Rennradwetter, dafür aber ideale Bedingungen zum Testen herrschten in Suzuka, als Tour dort mit der neuen elektronischen Dura Ace einige Runden drehen konnte: Es regnete in Strömen. Somit konnte sich Redakteur Kühnen gleich davon überzeugen, dass Shimanos elektrische Rennrad-Schaltung nicht das Schicksal früherer Pioniere in diesem Segment teilt: Nämlich, dass die Schaltung bei Nässe schnell den Geist aufgibt. Das Gegenteil konnte festgestellt werden: Trotz der widrigen Bedingungen attestierte der Tester der neuen Schaltung einen „sehr gelungenen und weit entwickelten Eindruck“. Überzeugen konnte vor allem der Umwerfer: Dessen Präzision, Geschwindigkeit und intelligente Steuerung mache ihn zum „eigentlichen Star des Komponenten-Ensembles“.
Spannend seien auch die Perspektiven der elektronischen Schalttechnik, die Shimano in Suzuka skizzierte. Bereits konkret im Anflug sei dabei, so Tour, ein neuer Flightdeck-Computer, der ab kommendem Frühjahr die Aufgaben der Kontrolleinheit übernehmen und weitere Einstellmöglichkeiten bieten werde. Etwas später im Jahr soll die Gruppe dann noch um Komponenten zur Leistungsmessung erweitert werden. Und ganz offen wird bei Shimano wohl auch über die Integration von GPS-Funktionen nachgedacht.
Als denkbare Einsatzgebiete der elektronischen Schalttechnik selbst werden bei Shimano vor allem auch günstigere Einsteigergruppen genannt. Im Interview mit Tour bezeichnet Produktmanager Takao Harada dabei auch automatische Schaltungen als durchaus naheliegende Entwicklung. Und auch dem MTB-Markt soll die Di2-Technik offenbar nicht vorenthalten werden.
Campa: Elf Ritzel und viel Tuning im Detail
Während Shimano seine Top-Gruppe elektrifiziert, zaubert Campagnolo für das Modelljahr 2009 die neue Super Record mit elf Ritzeln aus dem Hut. Aus Sicht der Tour-Redaktion sind es jedoch vor allem auch die vielen Entwicklungen im Detail, die Campas neue Top-Gruppe begehrenswert machen. Der üppige Einsatz von Keramiklagern, Titan und Carbon unterstreicht das „Super“ in der Gruppenbezeichnung. Die Schalttechnik der Gruppe hinterließ bei den Testern jedoch einen geteilten Eindruck: Zwar wurde die Haltbarkeit der Kette gelobt, die trotz schmälerer Bauweise nicht hinter bisherigen Campa-Ketten zurückfalle, und auch die feinere Abstufung der Gänge sowie die neue Form der Bremsgriffe konnten überzeugen. Das Schaltverhalten sei jedoch, so Tour, noch nicht „voll befriedigend“. Ein Dauertest soll nun klären, ob beispielsweise schwammige Druckpunkte eine Folge der ersten Serie seien.
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