Shimano, Sram oder Campagnolo
Tour 2/08: Wer macht die beste Rennradgruppe?
die Bremsschaltgriffe mit ihrer Double-Tap-Technologie wurden von der Redaktion als Testsieger geadelt: „Kurze Schaltwege, minimales Gewicht, einstellbare Griffweite – das bietet so kein anderer Griff“, schreibt Tour. Allerdings beschränken die Redakteure ihr Lob auf die Griffe der Red-Gruppe. Bei den nachgeordneten Gruppen Force und Rival würden die Griffe durch Fertigungstoleranzen auffallen.
Unterm Strich seien die Unterschiede zwischen den Top-Gruppen aus USA, Italien und Japan gering, wie Tour ebenfalls feststellt. Mit der Red hebe Sram zwar den Leichtbau „auf ein neues Niveau“ und habe die Komponentenwelt „um eine ernst zu nehmende Alternative auf dem Niveau von Campagnolos Record bereichert“, Shimano gewinne jedoch aufgrund „überlegener Fertigungstechnik“, die zudem auch bei den günstigeren Gruppen eingesetzt würde. Hier seien die Japaner „konkurrenzlos“.
Laufräder mit Knalleffekt
Dirk Zedler, Tour-Autor und Sachverständiger, ist bekannt für seine kritische Betrachtung des Werkstoffs Carbon. Vor allem bei Laufrädern kann Zedler den Verbundwerkstoffen wenig abgewinnen, wie er in der neuen Tour schreibt. Für häufige „Knalleffekte“ sorge vor allem die Eigenschaft von Epoxidharz, bei hohen Temperaturen, wie sie beim häufigen Bremsen entstehen, zu schmelzen. Deshalb sei auch die Aussage vieler Hersteller unsinnig, dass ein Laufrad, welches sich im Profisport bewährt habe, auch für den Hobbysportler stabil genug sein müsse. „Auch wenn Radprofis solche Laufräder fahren, sind das nicht die härtesten denkbaren Bedingungen“, schreibt Zedler. Radprofis wiegen wenig und bremsen selten - Idealbedingungen für ein Laufrad. Zedlers Fazit: „Ich rate allen Sportlern, die nicht so leicht sind wie Radprofis und nicht deren Fahrkönnen besitzen, diese Mode auszulassen.“
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.