Wenig Pannen, aber manche Detailmängel:
Trekkingbike 6/08: Acht Modelle treten zum Dauertest an
Mit ganz unterschiedlichen Fahrradtypen waren die acht Tester von Trekkingbike ein ganzes Jahr lang unterwegs. So gehörte zum Beispiel auch ganz bewusst ein günstiges Einstiegsmodell aus dem Versandhandel zur Testflotte: das Modell Cross LTD der BOC-Marke {b}2Danger{/b}. Hier fiel dem Tester schon bald auf, dass für die LX-/XT-Ausstattung am 999-EUR-Rad an anderer Stelle gespart werden musste. Der schwere Rahmen und schwere Laufräder sowie eine nicht mehr aktuelle Federgabel, die laut Trekkingbike „bockt und springt wie ein junges Fohlen“, trübten den Fahrspass. Das BOC-Modell sei „solid, brav und robust“, als einziger Vertreter im Test schafft es aber nur die Note „befriedigend“.
Die Aufgabenstellung beim Horizon N-9 von {b}Bergamont{/b} lautete eine „möglichst perfekte Stadtverkehrseignung mit möglichst hoher Sportlichkeit“. „Super“ fand die Testerin, wie der Hamburger City-Flitzer diese Aufgabe „komfortabel, wartungsfrei und trotz tiefem Durchstieg stabil genug für einen Ampelsprint“ löste. Nur die Kombination aus sich verdrehenden Lenkergriffen und Drehschaltgriff sowie empfindliche Schutzbleche trübten den positiven Eindruck, für die Note „sehr gut“ reichte es aber allemal.
Der Tester des Kathmandu von {b}Cube{/b} lässt sich nach eigenem Bekunden „nicht gern überholen“. Wenn es in diesem Test doch mal dazu gekommen sein sollte, lag es jedenfalls nicht am Rad, dem attestiert wird, ein „zuverlässiger und passender Partner“ zu sein. Zudem konnte das Cube durch eine völlig pannenfreie Fahrradsaison überzeugen.
Ähnlich flott unterwegs war wohl auch der Tester des Carbon-Crossrads Phonic LC von {b}KTM{/b}, das einen „braven Familienvater fast zum Verkehrs-Rowdy“ machte. Störend waren nur kleine Mängel im Detail, wie etwa das frühere Ableben der verbauten Ixon IQ-Leuchte und rostende Lackschäden am Tubus-Gepäckträger. Ansonsten gab der Tester das KTM nur ungern wieder her.
Nur kleine Mängel bei einem insgesamt gelungenen Gesamtpaket wurden auch ins Testprotokoll des Kagu XT von {b}Simplon{/b} geschrieben. Die Big-Apple-Reifen des Vorarlberger Custom-Bikes ließen den Wunsch nach einer Federung bald in Vergessenheit geraten. Dafür nervte wohl der Ein- und Ausbau nach der einen oder anderen Reifenpanne. Andere Nerv-Faktoren, wie quietschende Bremsen, schleifenden Schutzblech-Streben und zu lange Bremshebel, wurden im Lauf der Saison beseitigt, so dass am Ende der Eindruck einer „soliden Konstruktion bei geringem Gesamtgewicht“ überwog.
Extravagant und dennoch ohne qualitative Kapriolen trat das TDS-6 von {b}Trenga De{/b} zum Test an. Die Ausstattung mit gemixter Campa-Centaur- und Shimano-Ultegra-Gruppe, Mavic-Systemlaufrädern, Formula-Scheibenbremsen und 50-mm-Slicks konnte den Tester als „schnelles Transportmittel“ überzeugen. Kleine Probleme habe es nur mit der Spannkraft der Schnellspanner gegeben.
Mit als Tester dabei war auch Tour-Chefredakteur Thomas Musch, der mit dem Sieben Premium von {b}Velo de Ville{/b} journalistisch auf ungewohntem Terrain unterwegs war. Mit knapp 19 kg, neun Getriebenabengängen und dünnen Stahlrohren hat das „Charakterrad“ denkbar wenig mit einem modernen Rennrad gemeinsam. Das Velo de Ville sei ein „sehr schönes“, jedoch in seiner City-Auslegung auch „eindimensionales“ Fahrrad. Den positiven Eindruck trübten die „antiquierten“ Blitz-Ventile und der „unkonturierte“ Respiro-Sattel, der kurzerhand durch den gewohnten Rennradsattel ersetzt wurde.
Nach drei Alpenüberquerungen, einer Tour durchs südliche Australien und einigen hundert weiteren Tourenkilometern war das von Transalp-Guide Kerstin Bierl gefahrene Silkroad wohl das am meisten strapazierte Modell im Testfeld. Doch das Modell von {b}Tout Terrain{/b} gab sich keine Blöße. Im Gegenteil: „das perfekte Reiserad, wie ich es mir auf langen Strecken wünsche“, schrieb die Vielfahrerin ins Testprotokoll. Als einziges Modell im Test bekam der Randonneur die Note „super“.
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