Schlechte Konsumlaune schlägt durch
Umsätze im E-Commerce schrumpfen
Demnach liegen die aufgelaufenen Umsätze der ersten drei Quartqale dieses Jahres 4,4 % unter dem Vergleichszeitraumes des Vorjahres, aber immerhin noch 15 % über dem Vergleichszeitraum des Jahres 2020. „Der E-Commerce kann sich nicht von der Konsumstimmung abkoppeln. Sogar in Warengruppen, die noch ein leichtes Plus ausweisen, resultiert dies bestenfalls aus der allgemeinen Preissteigerung. Allerdings ist dies kein strukturelles Problem des Vertriebswegs ‚Internet‘“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh.
Direkt nach ihren Ausgabenerwartungen gefragt, gaben im 3. Quartal im Durchschnitt 30,1 Prozent der Kunden an, im Vergleich zum jeweiligen Vormonat „weniger Geld für Waren im Onlinehandel ausgeben zu wollen“. Im 2. Quartal 2022 waren es noch 26,6 Prozent, im 1. Quartal 2022 nur 18,4 Prozent der Kunden.
In der Konsumkrise priorisieren die Kunden offenbar ihren Konsum neu und schieben nicht-essentielle Einkäufe sowie größere Kostenposten auf: Im Vergleich am stärksten getroffen hat es das Segment „DIY & Blumen“ mit einem Umsatzrückgang von 26,3 Prozent, gefolgt vom Segment „Auto & Motorrad“ (- 24,3 Prozent) und „Schuhe“ (- 22,3 Prozent). Das Segment Hobby & Freizeitartikel liegt mit 7,2 % im Minus. .Am „positiven“ Ende des Spektrums liegen Medikamente (+ 4,7 Prozent) sowie Lebensmittel und Bürobedarf mit einem nicht inflationsbereinigten Umsatzplus von jeweils 3,0 Prozent.
Die schlechte Konsumlaune drückt sehr unterschiedlich auf die Umsätze der Händler. Mit einem Umsatzrückgang von 21,5 Prozent zum Vorjahresquartal trifft es abermals die Multichannel-Händler am stärksten. Deutlich geringer fällt das Minus bei Online-Markplätzen (- 9,2 Prozent) und Online-Pureplayern (- 9,1 Prozent) aus. Am stabilsten konnte sich der digitale Direktvertrieb der Hersteller halten (- 2,5 Prozent).
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