Umweltfreundliche Lieferkette
Vaude: Pilotprojekt liefert bereits messbare Ergebnisse
Gemeinsam mit externen Experten für Arbeitssicherheits-, Qualitäts- und Umweltmanagement der Firma Arqum wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren Schulungen und Workshops unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ durchgeführt. Konzipiert und geleitet wurde das Projekt von Bettina Roth, Leitung Qualitäts-und Chemikalienmanagement bei Vaude. Mitarbeiter aus Management und Produktionsorganisation von insgesamt acht Zulieferbetrieben nahmen in einer Serie von jeweils sechs Einheiten daran teil. Zudem wurden individuelle Beratungen vor Ort im Rahmen von insgesamt 36 Werksbesichtigungen durchgeführt, um daraus konkrete Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten.
Dank der freiwilligen Beteiligung der größten Zulieferer seien bereits ca. 80 Prozent des Volumens an Hauptmaterialien und Futterstoffen, welche Vaude verarbeitet, über das Pilotprojekt abgedeckt, heißt es aus Tettnang. Insgesamt seien bereits ca. 100 Verbesserungsmaßnahmen in den Bereichen Technik und Organisation in der Umsetzung.
Der Erfolg ist laut Vaude bereits messbar: Durch die gesamten Maßnahmen werden bereits jährlich rund 550 Tonnen Abfall, 5500 m³ Wasser und 18 Mio. kWh Energie eingespart. Die CO2-Emissionen können so pro Jahr um rund 5000 Tonnen gesenkt werden. Davon profitieren sowohl die Umwelt als auch die Unternehmen selbst, indem sie Kosten für Energie, Ressourcen und Materialien in Höhe von durchschnittlich ca. 50.000 Euro pro Jahr einsparen.
Die Reduktionen wurden erreicht durch Maßnahmen wie die Isolierung von Rohren, die Abschaltung von hydraulischen Pumpen bei Nicht-Gebrauch, die Einführung von LED-Beleuchtung, die Nutzung von Energie aus Solarpanels und Wärmerückgewinnung oder die Modernisierung von veralteten Anlagen. Neben der Erhöhung der Energieeffizienz wurden auch Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Fabriken wie z. B. die Übersetzung von Sicherheitshinweisen in die verschiedenen Sprachen der Arbeiter sowie Schulungen zum Thema Arbeitsschutzbekleidung und Umgang mit Chemikalien durchgeführt. Die Einführung eines professionellen Chemikalienmanagements war für viele teilnehmende Betriebe die wichtigste Errungenschaft. Hier ging es vorranging um Themen wie die Automatisierung von Prozessen sowie Aufbewahrung, Transport und Entsorgung von Chemikalien.
Ausblick
„Unser Ziel ist es, das Projekt in den nächsten Jahren auf alle Materiallieferanten auszurollen“, so Vaude-Geschäftsführerin Antje von Dewitz. „Außerdem wollen wir auch unsere Mitbewerber und Branchenverbände gewinnen, um das Thema gemeinsam mit uns voranzutreiben“, ergänzt Bettina Roth. Doch damit ist es noch nicht genug: Als Gründungsmitglied des „Bündnisses für nachhaltige Textilien“ fungiert Vaude im Rahmen dieses Projekts auch als Best-Practice-Beispiel, das Impulse für die ganze Textilindustrie setzen möchte. Das Projekt „Environmental Stewardship in the Supply Chain“ wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und von der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) im Rahmen des „develoPPP.de“-Programms finanziell unterstützt.
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