Offener Brief an die Bundesregierung
Vaude stellt sich hinter europäisches Lieferkettengesetz
Auf die EU-Lieferkettenrichtlinie hatten sich das EU-Parlament, der EU-Rat und die EU-Kommission bereits am 14. Dezember geeinigt. Das Gesetz würde Unternehmen EU-weit verpflichten, den Schutz von Menschenrechten und der Umwelt in der weltweiten Lieferkette aktiv zu verfolgen. Nun plädiert die FDP in einem Präsidiumsbeschluss vom 15. Januar dafür, sich auf EU-Ebene gegen die neue Richtlinie auszusprechen. Die Partei befürchtet einen Bürokratie-Burnout . Kritisiert wird außerdem, dass eine als Safe-Harbour-Regelung bezeichnete Klausel fehlt, die die Haftung für Unternehmen reduziert, die eine Zertifizierung bzw. ein Siegel für ihre Produkte benutzen. Darüber berichtet Correctiv in einer ausführlichen Recherche . Dort heißt es: „Aus Sicht von Fachleuten und NGOs würde eine solche Klausel ein Schlupfloch in dem geplanten Gesetz eröffnen und die Vorgaben somit zum Teil unwirksam machen.“
Verantwortung und Erfolg lassen sich kombinieren
Vaude-Chefin Antje von Dewitz zeigt sich entsetzt über diese Entwicklungen und plädiert in einem
offenen Brief
an Kanzler Olaf Scholz und die Bundesregierung, weiter für die CSDDD einzutreten. Das Lieferkettengesetz ist laut dem Unternehmen nicht nur notwendig und machbar, sondern sogar ein Gewinn für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
In dem Schreiben heißt es: „Verantwortungsvolles Wirtschaften bedeutet, Menschenrechte zu wahren und die Umwelt und das Klima zu schützen. Es ist eine Investition in ein zukunftsorientiertes, modernes Wirtschaften, das den Erfordernissen unserer Zeit und den Erwartungen der Konsument*innen entspricht. Es erfordert den Aufbau von hoher Professionalität, Erfahrung und Kompetenz.“ Und weiter: „Eine Ablehnung des ausgehandelten Entwurfs würde das fatale Signal in die Wirtschaft aussenden, dass eine Investition in den Aufbau dieser Kompetenzen nicht nötig ist. Das ist kein Schutz der Wirtschaft, sondern ein aktives Verhindern des Aufbaus von Zukunftsfähigkeit.“
Vaude gilt vielfach als Vorreiter einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Von Dewitz ist überzeugt: „Unser Beispiel zeigt: Es ist möglich, Verantwortung in der Lieferkette zu übernehmen und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu sein.“
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