Nach der Aktionswoche
VCD fordert deutlich höhere Bußgelder für gefährliches Falschparken
Gelbe Karten an Falschparker verteilt, Anzeigen per App gestellt, Not-Radwege um falsch abgestellte Autos herum gebaut oder diese mit Luftballons gekennzeichnet. Ab dem Start der Aktionswoche trafen beim VCD im Minutentakt Bestellungen für die Gelbe Karte ein, inzwischen sind 56000 Karten auf dem Postweg zu Menschen in ganz Deutschland – und die Nachfrage hält an.
Die Aktionswoche machte deutlich, dass der Kfz-Verkehr in vielen Städten die Grenzen des Wachstums überschritten hat, heißt es vom VCD. Immer mehr Pkw und Lieferwagen seien unterwegs und gefährden durch rücksichtsloses Verhalten andere Verkehrsteilnehmer. Für Fußgänger und Radfahrer werden die Wege durch Lieferwagen in zweiter Reihe, Pkw auf Radwegen oder zugeparkte Straßenkreuzungen zum riskanten Spießrutenlauf. Gespräche in der Aktionswoche mit Radfahrern und Fußgängern hätten Ohnmacht und Frust über die alltäglichen, ungeahndeten Falschparker gezeigt, so der VCD. „Autofahrern war ihr Fehlverhalten oft nicht bewusst. Einigen war die potentielle Gefährdung anderer Menschen egal.“
Heinrich Strößenreuther, Sprecher der Initiative Clevere Städte: „Es herrscht eine erschreckende Skrupellosigkeit auf unseren Straßen: Falschparkern sind die Verkehrsregeln egal, ihre Bequemlichkeit ist ihnen wichtiger als die körperliche Unversehrtheit anderer. Bußgelder für gefährliches Falschparken müssen abschrecken und deshalb von heute 20 Euro auf das europäische Niveau von rund 100 Euro angehoben werden. Knolle statt Knöllchen – dann würde aus dem Kuschel-Bußgeld-Katalog ein starkes Signal für alle zur Regeleinhaltung ausgehen.“
Im April hatten die Länderverkehrsminister gefordert, dass gefährliches Falschparken „empfindlich sanktioniert“ werden müsse. Der VCD und die Initiative Clevere Städte rufen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dazu auf, das Votum seiner Ministerkollegen bis zum Herbst 2018 umzusetzen.
Um Minister Scheuer auf die dramatischen Folgen der derzeitigen Verkehrspolitik aufmerksam zu machen, ruft der VCD zum Protest vor dem Bundesverkehrsministerium auf. Am Samstag, den 16.6., dem Tag der Verkehrssicherheit, wird dort den 3177 Verkehrstoten des letzten Jahres gedacht und eine deutliche Botschaft an den Minister gesendet: Jeder Tote im Verkehr ist einer zu viel!
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