Knolle statt Knöllchen
Anhebung der Bußgelder für Falschparker gefordert
Das Verbändebündnis für eine deutliche Anhebung der Bußgelder für Falschparker besteht aus dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Initiative Clevere Städte, dem FUSS e.V., dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein (ABSV), dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), dem Bundesverband Carsharing (BCS), dem Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK), Changing Cities, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DSBV), der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem Verbund Service und Fahrrad (VSF) sowie dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Hinter der Forderung nach höheren Bußgeldern stehen inzwischen auch viele weitere Akteure wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, der Bundesverband Parken sowie die Landesverkehrsministerkonferenz und zunehmend Politiker der Parteien Bündnis 90/Die Grünen und der Linken.
Eine Gefahr für die Verkehrssicherheit
Die abschreckende Wirkung des hohen Bußgelds würde das Verkehrschaos in den Städten verringern, die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer erhöhen und damit die Verkehrswende voranbringen, so die Verbände. In ihrer Pressemitteilung listet das Bündnis exemplarisch die Gefahren, die von Falschparkern ausgehen, auf:
„Zweite-Reihe-Parker zwingen Fahrradfahrer dazu, gefährlich weit auf die Fahrbahn auszuweichen. Dort geraten sie durch heranfahrende Autos und Lkw in Lebensgefahr. Parken Autos an Straßenecken, behindern sie nicht nur Rettungsfahrzeuge. Fußgänger und Autofahrer können sich nicht rechtzeitig sehen, das Überqueren der Straße wird vor allem für Kinder und ältere Menschen lebensbedrohlich. Besonders rücksichtslos und gefährlich ist das Falschparken an Zebrastreifen und Ampel-Übergängen. Falschparker auf Gehwegen versperren auch Rollstuhlfahrern den Weg und zwingen sie auf die Fahrbahn. Durch Falschparker verspäten sich Busse und Bahnen, Anschlüsse platzen. Widerrechtlich zugeparkte Ladestationen und Parkplätze behindern Nutzer von E-Autos und Carsharing-Angeboten.“
Statements der Akteure
Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclub VCD: „Falschparker gefährden und behindern andere Verkehrsteilnehmer. Unsere Städte müssen lebenswerter werden. Wirksame Bußgelder für Falschparker sorgen dafür, dass die Regeln im Verkehr eingehalten werden und Autos im öffentlichen Raum an Dominanz verlieren. Im Moment erhalten Falschparker im Schnitt ein Bußgeld von gerade einmal 20 Euro. Das hat keine abschreckende Wirkung.“
Heinrich Strößenreuther, Geschäftsführer der Initiative Clevere Städte: „Knolle statt Knöllchen: Abschreckende Bußgelder helfen, dem egoistischen Verhalten von Falschparkern Einhalt zu gebieten. Verkehrswende und Klimaschutz im Verkehr gelingen nur mit mehr Respekt vor den Verkehrsflächen der Anderen – dafür haben wir die Petition heute gestartet.“
Roland Stimpel, Vorstand des FUSS e.V.: „Falschparker auf dem Gehweg rauben Menschen zu Fuß und im Rollstuhl die Bewegungsfreiheit und zwingen zu gefährlichen Umwegen teils auch auf die Fahrbahn. Wir brauchen freie Wege, damit sich vor allem auch Kinder, Ältere, Familien mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer sicher in den Städten bewegen können.“
Petition und Aktionswoche
Unter dem Motto „Knolle statt Knöllchen“ startete das Bündnis heute eine Online-Petition gegen Falschparker unter www.change.org/KnollestattKnoellchen . Außerdem rufen der VCD, die Initiative Clevere Städte und der FUSS e.V. vom 3. bis zum 7. Juni 2019 zur zweiten bundesweiten Falschparker-Aktionswoche auf (siehe www.vcd.org/falschparker-aktionswoche . Interessierte sind aufgerufen, vor Ort kreative Aktionen durchzuführen, um auf das Problem der Falschparker aufmerksam zu machen.
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