Nationaler Radverkehrsplan 2020
Verbund Service und Fahrrad (VSF) formuliert Verbesserungsvorschläge
„gute Grundlage“, benennt aber auch die Mängel und Lücken. So fehlen etwa klare Zielvorgaben, wie sie das vom BMVBS einberufene Expertengremium gefordert hatte. „Zu viele Aussagen im vorliegenden Entwurf bleiben vage formuliert“, sagt Albert Herresthal, Geschäftsführer des VSF.
Deshalb liefert der VSF in seiner Stellungnahme sehr konkrete Vorschläge für den NRVP. Hier einige Kernforderungen des Verbundes:
Da das Thema Radverkehr innerhalb des Ministeriums nur eine schwache Verankerung hat, schlägt der VSF der Bundesregierung vor, einen Fahrradbeauftragten der Bundesregierung auf Staatssekretärsebene zu berufen.
Weiterhin fordert der VSF eine kreative Öffentlichkeitskampagne zur Verbesserung des Verkehrsklimas sowie eine Aufklärungskampagne zur aktuellen Rechtslage des Radverkehrs, denn das Nichtwissen um die Rechte der Radfahrer ist eine häufige Ursache von aggressivem Verhalten gegenüber Radfahrern.
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit insgesamt und zur Vermeidung von Unfällen sollte nach Ansicht des VSF die Differenz der Geschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmer innerorts verringert werden, wie bereits Ende Februar vom vivavelo Kongress der Fahrradbranche 2012 in Übereinstimmung mit dem Beschluss des EU-Parlaments gefordert.
Für den Bereich des Tourismus verlangt der VSF, dass die Mitnahmekapazitäten für Fahrräder im Schienenverkehr erhöht werden, damit sich der überregionale Radtourismus weiter entwickeln kann.
Der VSF unterstreicht in seiner Stellungnahme die Forderung des vivavelo Kongresses 2012 nach einer „Raumoffensive für Radfahrer und Fußgänger zu Lasten der Flächen des Autoverkehrs“. Schließlich sind viele Fehlverhalten und Regelverstöße der Radfahrer darin begründet, dass ihnen nicht der Raum im Straßenverkehr eingeräumt wird, den sie benötigen.
Mehr Platz bedeutet mehr Sicherheit und Komfort und damit auch mehr Radverkehr. In diesem Zusammenhang schlägt der VSF eine breite Image- und Öffentlichkeitskampagne für den Radverkehr vor. Mit dieser sollte der Radverkehr als ernst zu nehmende Alternative besonders für Kurzstrecken im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert werden, damit mehr Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad bewegt werden können.
Zum Thema Finanzierung schlägt der VSF vor, die zuletzt vom Bund vorgenommenen Kürzungen für den Bau von Radwegen zurückzunehmen und den Etat für die Förderung nichtinvestiver Maßnahmen für 2013 auf fünf Millionen Euro zu erhöhen.
Albert Herresthal betont in dem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit dem BMVBS: „Wir sind als Mitglied des Beirats und des Expertengremiums mit dem Ministerium sehr gut im Gespräch. Die jetzt vom BMVBS nochmals gegebene Gelegenheit zur Stellungnahme haben wir gerne genutzt, um zu weiteren Verbesserungen beizutragen“. Der Nationale Radverkehrsplan 2020 soll ab 1. Januar 2013 in Kraft treten und den Radverkehr in Deutschland stärken.
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