Stiwa testet Taschen
Von Zugvögeln und Bürokräften
In ihrer Ausgabe 06/2019 hat Stiftung Warentest einen ausführlichen Test von Fahrradtaschen veröffentlicht. Dabei wurde eine Auswahl von 20 Taschen miteinander verglichen. Zehn davon sind „Zugvögel“ – also Taschen für größere Ausflüge mit dem Tourenrad; bei den anderen zehn Taschen handelt es sich um „Bürokräfte“ – die den Fahrer beim täglichen Transport von Laptop und Co. an den Arbeitsplatz unterstützen. Fünfzig Prozent der Prüfmethoden betrafen die Handhabung (z.B. Erstinstallation, Anpassen an unterschiedliche Gepäckträger, Tragen am Gurt, Handling beim Fahren). Mit vierzig Prozent wollten die Experten Haltbarkeit und Wasserdichtigkeit überprüfen, auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen im Sinne der Nachhaltigkeit spielte hier eine Rolle. Jeweils fünf Prozent hatten die Sicherheit (z.B. Verletzungsgefahren bei der Nutzung, Sichtbarkeit im Dunklen) sowie die Verwendung von Schadstoffen im Fokus.
Schadstoffe vermasseln die Noten
Wer die Taschen an Griffen trägt oder sie sich unter den Arm klemmt, will nicht mit Schadstoffen in Berührung kommen, vermutet die Stiftung Warentest. Daher untersuchten sie die Fahrradtaschen auch auf Phatalate und die als krebserregend eingestuften polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK). Drei Modelle enthielten laut Stiftung Warentest einen bis mehrere dieser Stoffe: die Citytaschenmodelle von Basil, New Loox sowie die Citytasche „Office“ und die Tourentasche „HaZwoO“ (beide von Haberland). Auch teilweise sehr gute bis befriedigende Benotungen in anderen Bereich konnten dadurch an der Gesamtbewertung „mangelhaft“ nichts mehr ändern.
Vaude und Ortlieb vorne
Doch zu Erfreulicherem: Bei den Citytaschen wurden zwei Modelle mit „gut“ bewertet. Zum einen der Testsieger von Vaude namens „Augsburg III“, zum anderen das Modell „Downtown 2“ des Taschenspezialisten Ortlieb. Beide überzeugen durch ihre Wasserdichtigkeit und enthalten auch keinerlei gefährlichen Stoffe. Das günstigste Modell „B’Twin Business Bag 900“ von Decathlon erreichte mit Schulnote 3,4 einen befriedigenden vierten Platz und landete damit noch 0,2 Punkte vor dem teuersten Täschchen der Marke Brooks.
Der Klassiker von Ortlieb, der sogenannte „Back Roller Classic“, schaffte es bei den Tourentaschen lediglich auf den zweiten Platz. Getoppt wurde er von seinem Kollegen, dem „Back Roller Classic High Visibility“, der als einziger die Note „sehr gut“ erhielt. Wie der Name schon sagt, setzt dieser auf maximale Sicherheit durch Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Diese wird durch das Verweben von reflektierendem Garn erreicht, wodurch die ganze Tasche zu leuchten scheint. Insgesamt erreichten vier Tourentaschen das Prädikatssiegel „gut“, darunter neben Ortlieb Vaude, Decathlon und Norco. In Punkto Wasserdichtigkeit schnitten die Tourentaschen-Modelle generell besser ab als ihre Kollegen fürs Büro. Neun von zehn Taschen zeigten sich wasserdicht. Ausgerechnet das Modell mit dem bezeichnenden Namen „Travel Waterproof“ von Contec fiel in dieser Kategorie mit „mangelhaft“ durch.
Die gesamten Testergebnisse finden sich auf https://www.test.de/fahrradtaschen .
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