VSF-Fachhändler: Verkaufspreise bei Pedelecs und Fahrrädern ziehen weiter an

Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die Verkaufszahlen für das Jahr 2018, die der ZIV morgen in Berlin vorstellen will, eine positive Entwicklung der Fahrradbranche in Deutschland dokumentieren werden. Besonders die Zahl der verkauften Pedelecs im vergangenen Jahr wird mit Spannung erwartet. Nach oben zeigen auch die Zahlen aus der Datenerhebung des VSF, dessen Fachhandelsmitglieder bekannterweise im hochpreisigen Segment unterwegs sind. Ein zentrales Ergebnis: Die Wertigkeit der Fahrräder und Pedelecs, die von den Kunden in den VSF-Geschäften gekauft werden, nimmt weiter zu. So betrug der Durchschnitts-Verkaufspreis aller Fahrräder (ohne Pedelecs) im Jahr 2018 brutto 1232 EUR. Bei den Pedelecs 25 erzielten die VSF-Händler im Durchschnitt 3372 EUR, bei S-Pedelecs 4607 EUR. Über alle Modell-Kategorien hinweg lag der Durchschnittspreis bei 1859 EUR. Hier lohnt sich ein Blick zurück: Im Jahr 2015 waren es hier 1339 EUR. Die Bandbreite der erzielten Durchschnittspreise bei den einzelnen VSF-Geschäften ist enorm: Sie reicht von 816 EUR am unteren Ende bis zu 4000 EUR als Spitzenwert.

Händler ohne Pedelecs

Trotz des stetig wachsenden Geschäfts mit Pedelecs gibt es in den Reihen des VSF eine durchaus beträchtliche Zahl an Fachhändlern, die grundsätzlich keine Räder mit Motoren verkaufen, beispielsweise weil sie sich komplett auf andere Marktsegmente fokussieren. Allerdings nimmt dieser Teil ab. Waren es vor rund drei Jahren noch gut 20 % der VSF-Händler, die diesen unmotorisierten Weg gingen, so sank diese Quote im Jahr 2018 auf nur noch 15 %.

Bei allen Läden, die sich dem Sortiment Pedelecs widmen, hat deren Bedeutung in den letzten Jahren zugenommen. Beinahe jedes dritte Fahrrad, das bei diesen Händlern verkauft wurde, war im Jahr 2018 mit einem Motor ausgerüstet. Zum Vergleich: 2015 waren es 22,3 %, für 2013 weist die VSF-Umfrage 17,6 % aus. Und die Dynamik beim Wachstum ist weiter ungebrochen: Die Steigerung der Pedelec-Verkäufe in Stück gegenüber dem Vorjahr liegt aktuell bei 15,6 %, vor drei Jahren waren von den VSF-Fachhändlern 11,8 % mehr Pedelecs verkauft worden als im Vorjahr.

Fahrradleasing etabliert

Ein weiteres Wachstumssegment ist Fahrradleasing. Dies bieten mittlerweile 78 % der VSF-Fachgeschäfte ihren Kunden an – mit Erfolg: Der Anteil der Leasingverkäufe liegt bei jenen Händlern, die sich mit dieser Verkaufsform beschäftigen, im Durchschnitt bei 9,1 % aller verkauften Fahrräder bzw. Pedelecs.

Die VSF-Fachhändler blicken insgesamt positiv auf das Jahr 2018 zurück. VSF-Geschäftsführer Albert Herresthal erklärt: „„Wir freuen uns über diese positive Entwicklung am Markt. Jenseits der beeindruckenden Wachstumsraten im Pedelec-Segment ist es uns aber auch wichtig, dass das unmotorisierte Fahrrad weiterhin attraktiv und hochwertig bleibt. Der aktuelle Durchschnittspreis von 1232 EUR (einschließlich Kinder-/Jugendräder) macht deutlich, dass hier immer noch bedeutende Umsätze generiert werden und dass es sich auch für die Hersteller lohnt, diesen Fahrrädern eine hohe Aufmerksamkeit zu schenken. Es wäre ein Fehler, die technische und ästhetische Weiterentwicklung in diesem Bereich zu vernachlässigen“.

Ein Beispiel seien der Bereich Kinder- und Jugendräder: Hier sind 70% der VSF-Geschäfte unterwegs. Der stückzahlmäßige Anteil von Kinder- und Jugendrädern am gesamten Fahrradverkauf ist bei Händlern, die in diesem Segment tätig sind, von 8,2 % im Jahr 2015 auf 10,7 % im Jahr 2018 gestiegen.
Weitere Daten zur Fahrradbranche veröffentlicht der Verbund Service und Fahrrad regelmäßig auch auf der Website www.fahrradwirtschaft.de .